PMTG-Admin
Bot
Dabei seit: 06.10.2007
Beiträge: 3.024
|
|
|
21.09.2010 02:09 |
|
|
|
SimonG
Autor
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 795
|
|
Der Link zu Bochum 2010 ist dem "M10"-Makro zum Opfer gefallen. Es folgen ein paar lose Gedanken die mehr oder weniger zum Thema passen.
Bin ich von Dennis Schuld oder Unschuld überzeugt? Nein. Aber wir haben eine Organisation, die sich im Zweifelsfall nicht an der Unschuldsvermutung orientieren muss, und die hat entschieden, dass die Beweislage nicht ausreicht, um irgendwelche Konsequenzen zu ziehen. Zusammen mit dem Glauben an das Gute im Menschen reicht mir das, um davon auszugehen, dass der Deutsche Meister seinen Titel zu Recht trägt. Da die DCI und Highleveljudges das besagte Video kennen, denke ich auch, dass der Vorfall nicht nur als Randnotiz wahrgenommen wurde. Es kommt auch häufiger vor, dass die DCI mit gewissen Spielern ein Gespräch unter vier Augen sucht, um ihnen den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Ich bin beispielsweise gespannt wie lange etwa Mori den Judges noch auf der Nase herumtanzen darf. Unabhängig davon hoffe ich inständig, dass es nie wieder ein Team Deutschland gibt, dass sich auf der WM disqualifizieren lässt.
Man kann mit und ohne Final Cut cheaten, nur auf verschiedene Weisen. Ich bin davon überzeugt, dass es einfacher ist, das eigene Deck regelwidrig zu manipulieren als das gegnerische, und das ersteres deutlich häufiger passiert. Das gegnerische Deck zu manipulieren ist sehr aufwändig und kann schnell auffliegen (high risk), aber wenn man es schafft hat man den Gegner natürlich ziemlich zerstört (high reward). Selbst mit Final Cut würde diese Aussage stimmen, weil man sich vom Erwartungswert her immer noch einen immensen Vorteil verschaffen könnte. Was sich aber jeder angewöhnen sollte, ist selber einen Final Cut nach jedem Mischen zu machen.
Ich habe auf der Pro Tour San Diego einen Judge (es war ein deutscher, vielleicht erinnert er sich) gerufen, und ihm gesagt, dass ich meinen Gegner abgesehen von Pile Shuffles nicht habe mischen sehen. Er fragte daraufhin meinen Gegner, wie dieser gemischt hätte. Daraufhin nahm sich dieser sein Deck und machte ein paar reguläre (wenn auch japanische) zwei-Hand Shuffles vor. Es ist mir unverständlich, wie Judges bei einem Judgecall wegen potenziellem Deckstacking dem Gegner erlauben können, ihr eigenes Deck zu mischen, bevor es eine Überprüfung gegeben hat. Randomness ist schwer messbar, aber ein gestacktes Deck von einem zufälligen zu unterscheiden, ist nicht zuviel verlangt.
Zu guter Letzt kann ich nicht verstehen, wie sich hier manche Leute aufführen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn man in Mike Hofmanns Lage von Cheating überzeugt ist - er hat im Swiss gegen Dennis gespielt und nachdem er das Gefühl hatte, die Judges reagieren nicht auf seine Befürchtungen, hat er ein Mischvideo aus den Top8 aufgenommen. So ziemlich alle anderen (mal abgesehen vielleicht von Tobi, Michael und ein paar anderen) haben nur das Video, um sich ihre Meinung zu bilden, und das reicht halt einfach nicht. Die Art der Diskussion, die um das Thema geführt wird, mit an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen, und einer Pauschalverurteilung der DCI, des Headjudges und Dennis ist nicht förderlich. Das alles als notwendigen und alternativlosen Weg zur "Gerechtigkeit" zu verkaufen, und dabei auch noch pauschal alle unter Cheatingverdacht zu stellen, die sich dem nicht anschließen wollen, ist unterste Schublade.
__________________
Simon Says auf MTGOAcademy.com & simongoertzen auf twitter
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SimonG: 21.09.2010 10:19.
|
|
21.09.2010 10:17 |
|
|
martenJ
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 1.835
|
|
Fehlt in dem Artikel nicht der entscheidende Hinweis, dass ein nicht randomiesiertes Deck durch einen Cut weiterhin nicht randomisiert ist?
Damit wäre der Artikel dann in der DJ-Diskussion vollkommen irrelevant.
__________________ www.twitter.com/martenJe
|
|
21.09.2010 02:36 |
|
|
|
Tigris
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 747
|
|
das hat tobih ja mit der teilweise manipulation angesprochen wenn DJ gecheated hat dann hat er ja eigentlich das gesamte deck mehr oder weniger randimized ausser den obersten 5 karten die Länder waren, das heisst wenn man jetzt irgedwo abhebt hat man leicht weniger länder aber es ist dennoch mehr ode rminder randomisiert, das hätte durchaus gereicht.
Und @ TobiH es stimmt dass man öfter als man denkt so mischt aber eben die meisten die die Karten so halten, die ich kenne machen dann aber auch genau das was du auf dem 4. bild zeigst sie halten die karten auf der andern seite des kopfs damit sie sie sicher nicht sehen und müssen dadurch die Karten auch näher am körper/kopf halten.
__________________ Wenn du merkst, dass du zur Mehrheit gehörst wird es Zeit deine Meinung zu revidieren.
Nichts ist konstant ausser dem Wechsel.... Konstanten kann man weglassen.
Mein Blog
|
|
21.09.2010 03:02 |
|
|
|
martenJ
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 1.835
|
|
Zitat: |
Original von martenJ
Fehlt in dem Artikel nicht der entscheidende Hinweis, dass ein nicht randomiesiertes Deck durch einen Cut weiterhin nicht randomisiert ist?
Damit wäre der Artikel dann in der DJ-Diskussion vollkommen irrelevant. |
ich will nicht rumbraggen, aber ich glaube, dass ich mit diesem kommentar den nagel aufm kopf getroffen habe.
__________________ www.twitter.com/martenJe
|
|
21.09.2010 03:43 |
|
|
|
Timber
Magic-Spieler
Dabei seit: 07.04.2010
Beiträge: 53
|
|
Zitat: |
Original von martenJ
Zitat: |
Original von martenJ
Fehlt in dem Artikel nicht der entscheidende Hinweis, dass ein nicht randomiesiertes Deck durch einen Cut weiterhin nicht randomisiert ist?
Damit wäre der Artikel dann in der DJ-Diskussion vollkommen irrelevant. |
ich will nicht rumbraggen, aber ich glaube, dass ich mit diesem kommentar den nagel aufm kopf getroffen habe. |
wow gesundes selbstbewusstsein...
naja, man kann dann, wenn man denkt, der gegner hat einem etwas schlechtes hochgemischt, abheben. gegen ein inhomogenes deck macht das nix, aber wenn der inhomogene teil nur aus den obersten 5 karten besteht, dann macht das alles, denn der teil ist ja dann quasi weg.
wenn der gegner natürlich beim mischen länder von restkarten trennen kann, dann hat man gelitten, aber das sollte so ohne weiteres nicht möglich sein...
__________________ "I Last Gasp your Glass Asp."
|
|
21.09.2010 10:05 |
|
|
|
ArneF
Magic-Spieler
Dabei seit: 18.07.2008
Beiträge: 673
|
|
Die Starthand im Finale hatte 5 Islands!, nicht etwa einfach nur 5 Länder, wie hier im Forum teilweise gesagt wird, daher ist die Hand auch sicher kein Snapkeep. Falls also so gecheatet werden sollte, dann ändert auch ein Final Cut nicht allzu viel, man will ja irgendwann auch Islands ziehen.
Der Final Cut verhindert aber zumindest den Fetchland-Lock, wenn immer nur eine Karte nach oben gelegt wird.
Ich bin aber überzeugt, dass die DCI ihre Gründe gehabt haben wird, den Final Cut zu verbieten. Ich nehme an, dass sie mit ehemaligen Pro Spielern und/oder Amateurzauberkünstlern zusammengearbeit haben und diese ihnen gezeigt haben, wie sie sich die benötigte Karte nach oben legen können.
Das Verhalten von Simons Judge ist einfach ein Armutszeugnis und zeigt, dass die DCI dieses Problem offensichtlich nicht ernst nimmt. Da muss vor allem vor einer Pro Toure auch jeder kleine Judge absolut unmissverständliche Anweisungen haben.
|
|
21.09.2010 10:52 |
|
|
|
TimR
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 641
|
|
Randomisiert heisst btw nicht, daß man eine homogene Land-Spell-Verteilung im Deck hat. Absolute jede Kartenreihenfolge 1-60 ist genauso wahrscheinlich wie jede andere.
Der Term randomisieren bezieht sich also mitnichten auf das Ergebnis, sondern auf die Methodik. Und da geht es darum, daß der Delinquent nicht weiss, was er tut.
Ich kann dir aus hunderten von Deckchecks sagen, daß das Erkennen eines nicht-randomisierten Decks das allerschwierigste ist, was ein Judge zu tun hat, bzw. sogar unmöglich, ohne zu wissen, wie gemischt wurde.
Jede Kartenfolge ist halt gleich wahrscheinlich, vor allem wenn man bedenkt, daß die Strichprobe bei einem Deckcheck "1" beträgt.
__________________ Your argument is invalid.
|
|
21.09.2010 12:53 |
|
|
|
SimonG
Autor
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 795
|
|
Zitat: |
Original von TimR
Randomisiert heisst btw nicht, daß man eine homogene Land-Spell-Verteilung im Deck hat. Absolute jede Kartenreihenfolge 1-60 ist genauso wahrscheinlich wie jede andere.
Der Term randomisieren bezieht sich also mitnichten auf das Ergebnis, sondern auf die Methodik. Und da geht es darum, daß der Delinquent nicht weiss, was er tut.
Ich kann dir aus hunderten von Deckchecks sagen, daß das Erkennen eines nicht-randomisierten Decks das allerschwierigste ist, was ein Judge zu tun hat, bzw. sogar unmöglich, ohne zu wissen, wie gemischt wurde.
Jede Kartenfolge ist halt gleich wahrscheinlich, vor allem wenn man bedenkt, daß die Strichprobe bei einem Deckcheck "1" beträgt. |
Jeder mögliche Deckzustand ist gleich wahrscheinlich, das ist erstmal richtig. Auch bei einer Stichprobenzahl von "1" kann man eine Aussage darüber treffen, mit welcher Wahrscheinlichkeit das vor einem liegende Deck durch Randomisierung entstanden ist. Da man nicht jede Karte einzeln betrachtet, sondern in mehr oder weniger groben Kategorien, wird auch die Analyse einfacher. Wenn man das Deck z.B. in Länder und Nichtländer unterteilt, gibt es mehr und weniger wahrscheinliche Deckzustände. Wenn oben 20 Länder liegen, gefolgt von 40 Spells ist die Wahrscheinlichkeit, dass man zu Unrecht einen fairen Spieler DQed (gerundet) 0%. Das dürfte jeder einsehen. Wenn ich den Judge rufe und mein Deck besteht abwechselnd aus großen Land- und Spellklumpen, ist es keinesfalls abwegig, davon auszugehen, dass mein Gegner mein Deck manipuliert hat. Genauso kann man ein Deck als "nicht zufällig" bezeichnen, wenn nie zwei Länder nebeneinander auftauchen -- theoretisch möglich ja, praktisch nein (mit verbleibender winziger Restunsicherheit). Oder in einem Kontrolldeck nie mehr als zwei Karten des gleichen Typs nebeneinander. Die DCI schreibt nicht vor, dass man einen 100%igen Beweis haben muss, d.h. auch auf die Gefahr hin, dass ich einmal in zehntausend Fällen falsch liege, darf ich DQen. Dafür müsste man aber erstmal anfangen, Deckchecks zu machen, in denen nicht nur Decklistenfehler sondern auch so etwas auffällt.
@Dirk: Was ich dich immer mal fragen wollte, hast du in unserem Spiel auf der DM 2004 gecheatet?
__________________
Simon Says auf MTGOAcademy.com & simongoertzen auf twitter
|
|
21.09.2010 13:31 |
|
|
|
TimR
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 641
|
|
Zitat: |
Original von SimonG
Zitat: |
Original von TimR
Randomisiert heisst btw nicht, daß man eine homogene Land-Spell-Verteilung im Deck hat. Absolute jede Kartenreihenfolge 1-60 ist genauso wahrscheinlich wie jede andere.
Der Term randomisieren bezieht sich also mitnichten auf das Ergebnis, sondern auf die Methodik. Und da geht es darum, daß der Delinquent nicht weiss, was er tut.
Ich kann dir aus hunderten von Deckchecks sagen, daß das Erkennen eines nicht-randomisierten Decks das allerschwierigste ist, was ein Judge zu tun hat, bzw. sogar unmöglich, ohne zu wissen, wie gemischt wurde.
Jede Kartenfolge ist halt gleich wahrscheinlich, vor allem wenn man bedenkt, daß die Strichprobe bei einem Deckcheck "1" beträgt. |
Jeder mögliche Deckzustand ist gleich wahrscheinlich, das ist erstmal richtig. Auch bei einer Stichprobenzahl von "1" kann man eine Aussage darüber treffen, mit welcher Wahrscheinlichkeit das vor einem liegende Deck durch Randomisierung entstanden ist. Da man nicht jede Karte einzeln betrachtet, sondern in mehr oder weniger groben Kategorien, wird auch die Analyse einfacher. Wenn man das Deck z.B. in Länder und Nichtländer unterteilt, gibt es mehr und weniger wahrscheinliche Deckzustände. Wenn oben 20 Länder liegen, gefolgt von 40 Spells ist die Wahrscheinlichkeit, dass man zu Unrecht einen fairen Spieler DQed (gerundet) 0%. Das dürfte jeder einsehen. Wenn ich den Judge rufe und mein Deck besteht abwechselnd aus großen Land- und Spellklumpen, ist es keinesfalls abwegig, davon auszugehen, dass mein Gegner mein Deck manipuliert hat. Genauso kann man ein Deck als "nicht zufällig" bezeichnen, wenn nie zwei Länder nebeneinander auftauchen -- theoretisch möglich ja, praktisch nein (mit verbleibender winziger Restunsicherheit). Oder in einem Kontrolldeck nie mehr als zwei Karten des gleichen Typs nebeneinander. Die DCI schreibt nicht vor, dass man einen 100%igen Beweis haben muss, d.h. auch auf die Gefahr hin, dass ich einmal in zehntausend Fällen falsch liege, darf ich DQen. Dafür müsste man aber erstmal anfangen, Deckchecks zu machen, in denen nicht nur Decklistenfehler sondern auch so etwas auffällt.
@Dirk: Was ich dich immer mal fragen wollte, hast du in unserem Spiel auf der DM 2004 gecheatet? |
Natürlich hat er
.
Also, natürlich hast Du für die Extrema recht. Trotzdem darf man als Deckchecker niemals ausser acht lassen, daß auch extreme Pattern genauso wahrscheinlich auf "natürlichem" Wege entstanden sein können, wie alle anderen auch. Deshalb hat man gerne Zusatzinformationen, wenn man auf "Random oder nicht" entscheiden muss.
Ich persönlich finde "collateral damage" auf dem Wege zur Cheater-Entsorgung nicht so geil und wäre mir daher gerne sattelfest sicher vor der fälligen DQ.
Ein guter Deckcheck beinhaltet allerdings das Checken der Hüllen (auch von den Seiten (Bending pattern oä) und das erste was man macht, ist das Auslegen des gesamten Decks in Reihe, bevor man die Decklisten vergleicht. Natürlich im Angesicht eines mörderischen Zeitdrucks:).
So haben wirs früher halt gemacht.
__________________ Your argument is invalid.
|
|
21.09.2010 14:02 |
|
|
| |
| |
|
ArneF
Magic-Spieler
Dabei seit: 18.07.2008
Beiträge: 673
|
|
Zitat: |
Original von DrLambda
Zitat: |
Original von ArneF
Zitat: |
Original von SimonG
Wenn oben 20 Länder liegen, gefolgt von 40 Spells ist die Wahrscheinlichkeit, dass man zu Unrecht einen fairen Spieler DQed (gerundet) 0%. Das dürfte jeder einsehen. |
Interessanter Punkt! Denn die Wahrscheinlichkeit für mindestens 5 Islands (von 10) auf Daniels Hand liegt auch in diesem Bereich. Natürlich höher, aber wenn man auf ganze Zahlen rundet ist es die Gleiche. |
Wenn du es so willst, liegt jede beliebige Kartenanordnung einzeln für sich gesehen in diesem Wahrscheinlichkeitsbereich. |
So ein Unsinn. Die Wahrscheinlichkeit für mindestens 1 Island (von 10, 60 karten Deck) auf der Starthand liegt zum Beispiel bei knapp 75%.
|
|
21.09.2010 17:57 |
|
|
|
SimonG
Autor
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 795
|
|
Zitat: |
Original von DrLambda
Zitat: |
Original von ArneF
Zitat: |
Original von SimonG
Wenn oben 20 Länder liegen, gefolgt von 40 Spells ist die Wahrscheinlichkeit, dass man zu Unrecht einen fairen Spieler DQed (gerundet) 0%. Das dürfte jeder einsehen. |
Interessanter Punkt! Denn die Wahrscheinlichkeit für mindestens 5 Islands (von 10) auf Daniels Hand liegt auch in diesem Bereich. Natürlich höher, aber wenn man auf ganze Zahlen rundet ist es die Gleiche. |
Wenn du es so willst, liegt jede beliebige Kartenanordnung einzeln für sich gesehen in diesem Wahrscheinlichkeitsbereich. |
Man muss auf jeden Fall sehr vorsichtig sein. Ich würde nie jemanden dafür DQen, dass sein Gegner fünf Inseln auf der Hand hat. Selbst wenn er nur fünf Inseln spielt. Es macht schon einen großen Unterschied, ob man 7 oder 60 Karten betrachtet, und ob man das Kriterium festlegt, bevor man die "Stichprobe" zieht.
Beispiel: Der Spieler hat nur einen Pileshuffle gemacht. Du analysierst das Deck daraufhin, ob es gestackt ist. Du findest keinen einzigen Landklumpen (>2) und begründest damit den DQ - die Beweislast ist erdrückend.
Beispiel 2: Der Spieler hat das gegnerische Deck sehr lange geriffled und der Gegner hat nach der Präsentation den Judge gerufen, weil er das Gefühl hatte, der Gegner guckte ins Deck. Du analysierst das Deck daraufhin, ob der Spieler die Karten beim Rifflen so sortiert hat, dass Länder und Spells große Klumpen bilden, nur Ober- und Unterseite sind meistens in geringerem Maße betroffen (besonders fies da keine Mulliganhände). Du fächerst das Deck offen auf und erkennst bis auf ein paar Unregelmäßigkeiten das bekannte Muster und begründest damit ebenfalls den DQ.
Beispiel 3: Der Spieler mischt wie im Video. Du hast die Vermutung, dass einzelne Karten oben aufs Deck gelegt wurden. Du kannst jetzt wieder ein Kriterium festlegen (5-7 Karten der gleichen Sorte, 4+ gleiche Karten, ...) aber keines davon ist auch nur ansatzweise so stark wie Beispiel 1 und 2 - wir reden hier von einem Unterschied von sehr vielen Zehnerpotenzen, was die Wahrscheinlichkeit angeht. Insbesondere ist es bei diesem Verfahren natürlich unzulässig, das Kriterium im Nachhinein festzulegen, das Wissen, dass die Hand fünf Inseln hatte beeinflusst hier sehr stark deine Wahrnehmung.
__________________
Simon Says auf MTGOAcademy.com & simongoertzen auf twitter
|
|
21.09.2010 18:45 |
|
|
|
ArneF
Magic-Spieler
Dabei seit: 18.07.2008
Beiträge: 673
|
|
Zitat: |
Original von SimonG
Beispiel 3: Der Spieler mischt wie im Video. Du hast die Vermutung, dass einzelne Karten oben aufs Deck gelegt wurden. Du kannst jetzt wieder ein Kriterium festlegen (5-7 Karten der gleichen Sorte, 4+ gleiche Karten, ...) aber keines davon ist auch nur ansatzweise so stark wie Beispiel 1 und 2 - wir reden hier von einem Unterschied von sehr vielen Zehnerpotenzen, was die Wahrscheinlichkeit angeht. Insbesondere ist es bei diesem Verfahren natürlich unzulässig, das Kriterium im Nachhinein festzulegen, das Wissen, dass die Hand fünf Inseln hatte beeinflusst hier sehr stark deine Wahrnehmung. |
Ich muss dir zustimmen, dass der Vergleich der Wahrscheinlichkeiten zwischen einem komplett gestackten Deck und 5 Islands auf der Starthand natürlich stark hinkt. Ich wollte damit hauptsächlich zum Ausdruck bringen, wie unwahrscheinlich diese Kombination ist. Man muss im Schnitt mehrere 100 Starthände ziehen, bis man dabei einmal auf 5 Islands oder mehr kommt.
Wo du dich irrst, ist dass wir nicht die Vermutung haben, dass einzelne Karten oben aufs Deck gelegt wurden, sondern die Gewissheit, dass das geschehen ist. Das kann man im Video anschauen. Die Frage ist nur, ob der Spieler die Unterseite der Library sehen konnte.
Und die Gewissheit, dass einzelne Karten obenauf gelegt worden sind in Kombination mit der auffälligen Schräghaltung des Decks in Kombination mit der Unwahrscheinlichkeit für 5 Islands auf der Starthand sind für meine Meinungsbildung ausreichend. Und meiner Meinung nach ist es auch genug für einen nachträglichen DQ seitens der DCI, aber das wurde nunmal anders entschieden.
|
|
21.09.2010 19:37 |
|
|
|
SimonG
Autor
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 795
|
|
Zitat: |
Original von ArneF
Zitat: |
Original von SimonG
Beispiel 3: Der Spieler mischt wie im Video. Du hast die Vermutung, dass einzelne Karten oben aufs Deck gelegt wurden. Du kannst jetzt wieder ein Kriterium festlegen (5-7 Karten der gleichen Sorte, 4+ gleiche Karten, ...) aber keines davon ist auch nur ansatzweise so stark wie Beispiel 1 und 2 - wir reden hier von einem Unterschied von sehr vielen Zehnerpotenzen, was die Wahrscheinlichkeit angeht. Insbesondere ist es bei diesem Verfahren natürlich unzulässig, das Kriterium im Nachhinein festzulegen, das Wissen, dass die Hand fünf Inseln hatte beeinflusst hier sehr stark deine Wahrnehmung. |
Ich muss dir zustimmen, dass der Vergleich der Wahrscheinlichkeiten zwischen einem komplett gestackten Deck und 5 Islands auf der Starthand natürlich stark hinkt. Ich wollte damit hauptsächlich zum Ausdruck bringen, wie unwahrscheinlich diese Kombination ist. Man muss im Schnitt mehrere 100 Starthände ziehen, bis man dabei einmal auf 5 Islands oder mehr kommt.
Wo du dich irrst, ist dass wir nicht die Vermutung haben, dass einzelne Karten oben aufs Deck gelegt wurden, sondern die Gewissheit, dass das geschehen ist. Das kann man im Video anschauen. Die Frage ist nur, ob der Spieler die Unterseite der Library sehen konnte.
Und die Gewissheit, dass einzelne Karten obenauf gelegt worden sind in Kombination mit der auffälligen Schräghaltung des Decks in Kombination mit der Unwahrscheinlichkeit für 5 Islands auf der Starthand sind für meine Meinungsbildung ausreichend. Und meiner Meinung nach ist es auch genug für einen nachträglichen DQ seitens der DCI, aber das wurde nunmal anders entschieden. |
Ich hätte mich besser ausdrücken sollen, Beispiel 3 sollte wirklich ein Beispiel sein und nicht exakt das entsprechende Finalspiel. Ich wollte mir nur die Schreibarbeit sparen, einen weiteren beispielhaften Mischvorgang zu beschreiben. Die Indizien, die du aufzählst, sind definitiv schwerwiegend, keine Frage.
__________________
Simon Says auf MTGOAcademy.com & simongoertzen auf twitter
|
|
21.09.2010 19:42 |
|
|
|
germanEscalator
"Stimme der Vernunft"
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 5.447
|
|
Zitat: |
Original von martenJ
Zitat: |
Original von martenJ
Fehlt in dem Artikel nicht der entscheidende Hinweis, dass ein nicht randomiesiertes Deck durch einen Cut weiterhin nicht randomisiert ist?
Damit wäre der Artikel dann in der DJ-Diskussion vollkommen irrelevant. |
ich will nicht rumbraggen, aber ich glaube, dass ich mit diesem kommentar den nagel aufm kopf getroffen habe. |
haha, wie war das?
"Tmm, eigenliebe stinkt"
__________________ Like everything else in life, Magic is just a primitive, degenerate form of bending.
|
|
21.09.2010 15:13 |
|
|
martenJ
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 1.835
|
|
ein bisschen randomisiert ist wie ein bisschen schwanger
__________________ www.twitter.com/martenJe
|
|
21.09.2010 03:13 |
|
|
|
DaChaq
Magic-Spieler
Dabei seit: 26.05.2008
Beiträge: 89
|
|
Zitat: |
Original von martenJ
ein bisschen randomisiert ist wie ein bisschen schwanger |
#
Random ist random. Dazwischen gitbs nichts. Oder gewinnst du deine Spiele auch manchmal ein bisschen?
|
|
21.09.2010 03:16 |
|
|
Zeromant
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 1.480
|
|
Jetzt fängt Tobi auch noch damit an... Jeder kocht eben sein eigenes Süppchen. Ich verstehe ja Deine Motivation, für die Wiedereinführung des Final Cut zu trommeln, aber die Integrität darf einfach nicht auf der Strecke bleiben!
Ja, wenn DJ auf einen weit entfernten Punkt STIERT - mit anderen Worten, wenn er sich bewusst NICHT auf sein peripheres Blickfeld konzentriert - dann nimmt er die Karten nicht wahr. Das ist aber ungefähr die gleiche Annahme wie die folgende: Ja, er hat die Karten zwar gesehen, hat aber nicht bewusst darauf reagiert... Sicher - auf die Art kann man nie jemandem etwas nachweisen!
Weswegen wird im Fußball dann ein "absichtliches Handpsiel" gepfiffen, wenn die Hand zum Ball geht oder eine unnatürliche Armhaltung vorliegt? Weil man in die Köpfe der Spieler nicht hineinschauen kann. (Bzw. weil wir glücklicherweise immer noch einen berechtigten Horror davor haben, Gedenkenlesegeräte als Beweismittel zuzulassen.) Weswegen ermittelt die Staatsanwaltschaft bei einem Mord Motiv, Gelegenheit und Mittel? Weil es nun einmal keine Möglichkeit gibt, die tatsächliche Tötungsabsicht nachzuweisen.
Wenn ich Morddrohungen gegen DJ ausstoße, mir dann eine Schusswaffe besorge, ihn zu Hause aufsuche und ihn dann damit erschieße, dann kann ich natürlich immer noch behaupten, ich hätte ihn gar nicht töten wollen, und die Waffe sei ganz aus Versehen losgegangen. Niemand wird mir glauben - und das zu Recht!
Auch nach Deiner Beschreibung dieses "uneindeutigen" Vorgangs hat DJ ALLES dafür getan, dass er die Möglichkeit hatte zu cheaten. Er hat die Karten entsprechend gehalten, er hat sie entsprechend manipuliert, und er hat das entsprechende Ergebnis erzielt. Das ist EINDEUTIG. Zu behaupten, er hätte aus "abergläubischen Gründen" eine Mischmethode gewählt, mit der er hätte betrügen können, und dann "durch Zufall" tatsächlich 5 Länder nach oben gemischt, ist nichts weniger als eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes. (Und wenn jemand wirklich so viele Leute kennt, die in ähnlicher Weise mischen oder abheben, dann sollte er da mal genau drüber nachdenken!)
Zu Deinem eigentlichen Thema: Es wäre besser, wenn die DCI klare Richtlinien vorgäbe, wie zu mischen ist, und dann auf deren Einhaltung bestünde. Der Final Cut ist nämlich tatsächlich ein Problem. Ein Zauberkünstler ist schließlich auch in der Lage, sein Deck so geschickt zu markieren, dass einem Normalsterblichen nichts auffällt. Ein gegnerisches (unmarkiertes) Deck jedoch beim Mischen zu manipulieren, wenn man sicherstellt, dass man die Kartenvorderseiten dabei nicht sehen kann (also mit der Bildunterseite nach unten mischen UND weggucken), ist zumindest erheblich schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich.
Natürlich gibt es dann wiederum Leute, die das gegnerische Deck beim Mischen unauffällig mit ihren Fingernägeln markieren und dann den Judge rufen. Irgendetwas geht immer!
__________________ Zeromant ist fort. Besucht sein Blog Ein Platz für Andi, oder folgt ihm bei Twitter.
|
|
21.09.2010 05:03 |
|
|
|
|
Impressum
| Datenschutz
|