Ein Standard stirbt |
japro
Magic-Spieler
Dabei seit: 20.10.2008
Beiträge: 23
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Naja, es wird ja auch niemand das Draften verbieten wollen
. Eigenartig ist es aber schon, dass es Leute gibt die es "gut" finden, dass Constructed Spiel immer mehr zurückgeht. Wie ist das denn zu verstehen: "Hey, mich interessiert Constructed ja eh nicht, aber ich find es gut wenn es verschwindet, diese Netdecker haben ja eh keinen Spass verdient.".
Überhaupt sind diese "Da wirst du von Kiddis und Idioten geschlagen, weil sie Netdecken."-Argumente einfach nur lächerlich. Als "Selberbauer" kennt man doch die Netdecks und weiss was man schlagen muss. Wenn man dann mit einem Deck aufkreuzt, das gegen Faeries, 5C und was weiss ich eingeht, ist man schlicht selbst schuld und muss sich vielleicht eingestehen doch kein so toller Deckbauer zu sein. Die "Kiddies und Idioten" sind nämlich wenn sie Geld haben vermutlich keine Kiddies und wenn sie Idioten sind, spielen sie ihre Decks Vermutlich nicht besonders gekonnt. Klar, ich habe auch schon an Turnieren gegen Leute gespielt die in der ersten Runde ihre eigenen Karten lasen, oder mir gar Regelfragen zu ihrem Deck stellten (Mistbind Clique, anyone?). Aber gegen die gewinnt man meist wenn man sein eigenes Deck kennt (und nicht gerade das Horrormatchup gezogen hat).
Warum wird eigentlich immer so angestrengt versucht herauszufinden, ob nun Vintage oder Legacy (oder gar Standard) teurer ist. Einerseits ist halt die Realität im Augenblick meist die, dass man auf Vintage Turnieren Proxies spielen darf und dann eben kein Geld für Lotus ausgeben muss, also sollte man nicht andauernd auf der Power rumreiten. Umgekehrt ist die Argumentation Duals und FoWs für Legacy seien teurer als ein Lotus auch unsinnig, da man erstens nicht ein Playset jedes einzelnen Duals braucht und zweitens die Forcen und Duals auch in Vintage spielt.
Ich spiele aus Spass eigentlich fast alle Formate wenn sich die Gelegenheit bietet. Natürlich habe ich jetzt nicht einen Megapool, mit dem ich jedes Deck überall bauen kann, sondern ich spiel halt in den Eternal Formaten meist "irgendwas mit Schwarz" d.h. Suicidevarianten. In meinem Fall ist es dann tatsächlich so, dass die Legacydecks die ich spiele Teurer sind, als "mein Vintagedeck" einfach weil dort z.B. mehr Duals drin sind (6 vs. 3) und das Vintagedeck halt Proxies enthält. Auch habe ich erheblich mehr in meinen Standardpool investiert, als in spezielle Eternalkarten (Mutavaults stehen Forcen und Duals im Preis z.B. wirklich wenig nach). Trotzdem renne ich jetzt nicht im Internet Amok und bezichtige jeden der behauptet Legacy sei billiger der Lüge und flame da vonwegen "Goldkettchen Format" rum. Aber Leute die von sich selbst behaupten nur ein bestimmtes Format zu spielen, trauen sich da auf einmal die Kompetenz zu solche allgemeine Behauptungen in die Welt zu setzen.
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05.03.2009 15:44 |
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Handsome
Magic-Spieler
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Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 1.178
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Also, eins vorweg: Ich finde es auch gut, wenn Limited-FNMs weiterhin auf dem Vormarsch sind, weil potenzielle Anfänger so die Möglichkeit haben, sich einen Kartenpool aufzubauen. Aber ich finde es jedesmal wieder lächerlich, wenn mir irgendjemand erzählen will, dass Limited insgesamt gesehen viel skillintensiver und preiswerter sei als Constructed.
Zunächst: Wer wirklich Jahr für Jahr hunderte von Euros für Standard ausgibt, ist entweder ein Sammler oder ein Idiot. Mit Networking lassen sich schon mal viele Karten leihweise oder ertauscht beschaffen. Und die Karten, die man sich wirklich kaufen muss, kann man auch wieder VERkaufen. Die Kohle ist also nicht plötzlich weg oder so. Es ist mehr wie mit Aktien.
Klar stellt Standard für den Anfänger schon eine Hürde dar, weil er natürlich Geld investieren muss, um kompetitiv zu sein. Aber tut doch bitte nicht so, als würde ein Draft kein Geld kosten! Du zahlst zwischen zehn und zwölf Euro für drei Booster und hast im Gegensatz zu Constructed keinerlei Garantie, im Austausch dafür wertvolle Karten zu erhalten. Und wenn man nicht gerade der uneheliche Sohn von LSV und Nassif ist - wie viele Drafts muss man als Anfänger spielen, um wirklich mit den anderen mithalten zu können? 20, vielleicht 30? Hint: Magic kostet anfangs IMMER eine Stange Geld.
Und was diese ewige Mär mit dem Skill angeht: Ich spiele in der kommenden NQ-Saison gerne Runde für Runde gegen irgendwelche Kinder, die einfach die 5C-Liste aus Kyoto copy'n pasted haben. Sich ein Deck nachbauen zu können, ist nämlich die eine Sache. Das Deck dann allerdings tatsächlich spielen zu können, eine völlig andere.
Constructed ist weitaus mehr als Netdecking und dann im Autopiloten gegen das Netdeck des Gegners spielen. Aber viele Leute werden das nie begreifen.
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05.03.2009 16:00 |
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patsch
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 11
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In meinen Augen ist der Artikel wieder sehr manipulativ.
Über so Dinge wie man: Oh, da haben sie bemerkt, dass Typ 2 der falsche Begriff ist, müssen wir gar nicht reden. Das ist Fishing for Credibility.
"Hm, das Öl wird knapper, dann kamen sie auf die Idee den Ölpreis zu erhöhen."
AP benennt wieder mal Ursachen und deren Wirkungen ohne sich sicher zu sein, dass die Welt nicht anders ausschaut.
FNMs haben die Turniere an den anderen Tagen gekillt.
Die PTQ Seasons haben die Formate gekillt.
...
Das sind alles subjektive Eindrücke von einem Mann aus Berlin, der seine Meinung mit ein paar Fakten belegt und andere Fakten ignoriert, wie die wachsende Anzahl von Spielern auf GPs.
Was ist, wenn es ganz anders ist?
Überall auf der Welt (ausser in Berlin) sind die Turniere ausgefallen und der Einfall mit den FNMs und der PTQ Season waren zwei brillante, fokusierte Ideen.
Er vergleicht die Turnierszene in USA und in Deutschland. Es gibt wahrscheinlich 1 Mio. unterschiedliche Effekte und kulturelle Einflüsse für solche Tendenzen.
Klar, kann man da aus dem Bauch heraus lose Fäden finden, aber was an deren Ende hängt, ist in der Regel nicht sooo offensichtlich.
Dazu kommt, dass sich einfach die Welt und die Spieler verändert haben: Internet, Konsumverhalten, Freizeitverhalten, Alternativen, verfügbares Einkommen der Spieler
Vielleicht wäre Magic schon längst tot, wenn es kein MTGO gäbe.
ich habe einen kompletten Vintage, Legacy und Classic Pool, drafte viel MTGO und im echten Leben spiele ich dann Turniere, wenn ich mit Freunden zusammen etwas machen möchte.
Die Welt ändert sich
Wir ändern uns
Magic ändert sich
Das ist auch gut so.
Fazit:
ich würde mir von AP weniger Community-unfreezing-aus-dem-Off Artikel wünschen sondern, auch mal wieder konkrete Schritte, wie seine MU-Team Aktion (die übrigens brillant war, wie man in Österreich sieht).
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von patsch: 07.03.2009 14:13.
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07.03.2009 14:10 |
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