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-- DCI Penalty-Guide Update, Juni 2008 (http://www.pmtg-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=902)
Geschrieben von PMTG-Admin am 20.06.2008 um 00:04:
DCI Penalty-Guide Update, Juni 2008
Viel Spaß beim Kommentieren des Artikels
DCI Penalty-Guide Update, Juni 2008 von Marcel Mike Schneider!
Geschrieben von MzT am 20.06.2008 um 09:50:
Endlich...
...hat die DCI reagiert
Zitat: |
Judges dürfen nun außerhalb des Spiels eingreifen, um zu unterbinden, dass der Spieler in eine Situation gerät, die unangenehme Folgen für ihn hätte und durch einen geringen Aufwand des Judges, aber ohne direkte Einwirkungen auf das Spiel des entsprechenden Spielers zu haben, verhindert werden kann. |
und dies mit einer klasse Begründung:
Zitat: |
Judges should be seen as a benefit to the players |
Wer denkt in diesem Fall nicht an das viel diskutierte Beispiel des Oblivion Ring?
Endlich wird klar Stellung dazu genommen, was die DCI unter "fair" versteht.
Also, Ihr Judges, macht was draus!
Geschrieben von Zeromant am 20.06.2008 um 12:12:
Sehr nützlicher Artikel!
Und trotzdem erwarte ich, dass ich so etwas (und zwar noch ein paar Tage früher) auf magicthegathering.com findet, der offiziellen Seite. Ich meine, es ist ja toll, dass wir PlanetMTG-Leser einen Überblick über diese Änderungen bekommen...
Besonders aufschlussreich der Kommentar zu Abschnitt 137:
"Die größte Änderung zum März hin war der Fokus auf den REL Regular, wo viele Strafen gemildert wurden, um die Strafen den herrschenden Zuständen auf Regular Events, vornehmlich FNMs, anzupassen."
Was sage ich seit Jahren? Keine Sau hat jemals auf einem FNM diesen Penalty Guide angewendet! Es ist zwar erfreulich, dass nach dem Motto "besser spät als nie" die DCI jetzt auch endlich zu dieser Einsicht gelangt ist, aber in dieser Passage verbirgt sich nicht zuletzt das Eingeständnis, dass weltweit bei sanktionierten Turnieren und auch von zertifizierten Judges der Penalty Guide jahrelang IGNORIERT wurde. Ich kann mir nicht helfen, das stellt den Sinn dieses Dokumentes irgendwie in Frage...
Geschrieben von TimR am 20.06.2008 um 19:25:
Hm, meines Wissens wären ein Grossteil der Leute, die Wald- und WiesenFNMs durchgeführt haben, ohnehin überfordert gewesen, wenn sie sich buchstabengetreu an die PGs halten hätten müssten.
Das wusste aber doch ohnehin jeder, deswegen muss man kein Fass aufmachen.
Mir war immer wichtig, daß die Leute auch wiederkommen. Ich habe Cheating unterbunden, der Rest war mir relativ wumpe, solange die Leute ihren Spass hatten. Meine Funktion bestand daher auch gar nicht im Bestrafen, sondern im Erklären von bestimmten Regeln. Wichtig fand ich auch, daß die Leute, die sich dann auf grössere Turniere erstmals wagten, von mir vorher über den dort herrschenden REL aufgeklärt wurden.
Ich habe auch schon 12jährige Kids, die ne Stunde zu uns gefahren sind, um mit ihrem 53-Karten Sealed Decks mit Scaled Wurms auch mal ein Turnier zu spielen, einfach mitzocken lassen. Wäre ja das absolut hinterletzte, denen zu erzählen, daß sie nach Hause fahren dürfen. Zwischendurch gabs einen Crashkurs im Deckbau, am Ende des Turnieres standen sie 0-4, haben aber was gelernt.
Geschrieben von jroger am 21.06.2008 um 01:52:
RE: Endlich...
Zitat: |
Original von MzT
...hat die DCI reagiert
Zitat: |
Judges dürfen nun außerhalb des Spiels eingreifen, um zu unterbinden, dass der Spieler in eine Situation gerät, die unangenehme Folgen für ihn hätte und durch einen geringen Aufwand des Judges, aber ohne direkte Einwirkungen auf das Spiel des entsprechenden Spielers zu haben, verhindert werden kann. |
und dies mit einer klasse Begründung:
Zitat: |
Judges should be seen as a benefit to the players |
Wer denkt in diesem Fall nicht an das viel diskutierte Beispiel des Oblivion Ring?
Endlich wird klar Stellung dazu genommen, was die DCI unter "fair" versteht.
Also, Ihr Judges, macht was draus! |
Während der "neue" Penalty Guide, der vor rund anderthalb Jahren eingeführt wurde, sicherlich ein großer Fortschritt gegenüber dem vorherigen war, war das mein größter Kritikpunkt an ihm. Als Judge begrüße ich die Änderung sehr. Die damalige Begründung war für das absolute Einmisch-Verbot, auch zwischen den Runden, dass es schließlich "unfair" gegenüber den Spielern wäre, bei denen kein Judge bemerkt habe, dass sie vergessen haben, ein RFG-Karte einzumischen. Ich fand das schon damals eine sehr schwache Begründung. Als Judge habe ich ein Interesse daran, dass das Turnier möglichst rund läuft, und die Matches nach Möglichkeit durch das Spielen des Spiels und nicht über Strafen entschieden wird.
Geschrieben von jroger am 21.06.2008 um 02:02:
Zitat: |
Original von TimR
Ich habe auch schon 12jährige Kids, die ne Stunde zu uns gefahren sind, um mit ihrem 53-Karten Sealed Decks mit Scaled Wurms auch mal ein Turnier zu spielen, einfach mitzocken lassen. Wäre ja das absolut hinterletzte, denen zu erzählen, daß sie nach Hause fahren dürfen. Zwischendurch gabs einen Crashkurs im Deckbau, am Ende des Turnieres standen sie 0-4, haben aber was gelernt. |
Während ich das Problem des "laschen" Rules Enforcements bei FNMs verstehe, würde ich keinem Spieler das Spielen mit einem 53-Kartendeck zu erlauben, egal aus welchen Gründen. Ich hätte große Probleme damit, wenn ich davon erfahren würde, dass ein TO in meiner Region das so handhabt und würde vermutlich mal dem TO (in Absprache mit Wizards) einen Crashkurs zum Thema DCI Policies geben. Klare Regelverstöße der Spieler sind zu unterbinden, egal wie viel Mitleid ich habe oder wie sehr sich jemand Mühe gemacht hat. Auch unabhängig vom Alter des Spielers. Das fordert schon die Fairness den anderen Spielern gegenüber und die konsistenten Regelauslegung. Als fairer TO hätte ich dem Spieler eher einen Griff in die Commons-Kiste erlaubt und ihm ein paar Karten für das Turnier geliehen oder geschenkt.
Geschrieben von Zeromant am 21.06.2008 um 02:15:
Zitat: |
Original von jroger
Zitat: |
Original von TimR
Ich habe auch schon 12jährige Kids, die ne Stunde zu uns gefahren sind, um mit ihrem 53-Karten Sealed Decks mit Scaled Wurms auch mal ein Turnier zu spielen, einfach mitzocken lassen. Wäre ja das absolut hinterletzte, denen zu erzählen, daß sie nach Hause fahren dürfen. Zwischendurch gabs einen Crashkurs im Deckbau, am Ende des Turnieres standen sie 0-4, haben aber was gelernt. |
Während ich das Problem des "laschen" Rules Enforcements bei FNMs verstehe, würde ich keinem Spieler das Spielen mit einem 53-Kartendeck zu erlauben, egal aus welchen Gründen. Ich hätte große Probleme damit, wenn ich davon erfahren würde, dass ein TO in meiner Region das so handhabt und würde vermutlich mal dem TO (in Absprache mit Wizards) einen Crashkurs zum Thema DCI Policies geben. Klare Regelverstöße der Spieler sind zu unterbinden, egal wie viel Mitleid ich habe oder wie sehr sich jemand Mühe gemacht hat. Auch unabhängig vom Alter des Spielers. Das fordert schon die Fairness den anderen Spielern gegenüber und die konsistenten Regelauslegung. Als fairer TO hätte ich dem Spieler eher einen Griff in die Commons-Kiste erlaubt und ihm ein paar Karten für das Turnier geliehen oder geschenkt. |
Ach weißt Du, hier in Deutschland herrschte vor ein paar Jahren in Judge-Kreisen das sogenannte "Fingerspitzengefühl"-Prinzip vor, das besagte, dass man die Anwendung der DCI Policy von Alter, Aussehen und Auftreten der betroffenen Spieler abhängig machte... Das haben damals mehrere Judges von Level-2 aufwärts auch engagiert verteidigt!
Geschrieben von letZy am 21.06.2008 um 09:54:
Zitat: |
Original von jroger
Zitat: |
Original von TimR
Ich habe auch schon 12jährige Kids, die ne Stunde zu uns gefahren sind, um mit ihrem 53-Karten Sealed Decks mit Scaled Wurms auch mal ein Turnier zu spielen, einfach mitzocken lassen. Wäre ja das absolut hinterletzte, denen zu erzählen, daß sie nach Hause fahren dürfen. Zwischendurch gabs einen Crashkurs im Deckbau, am Ende des Turnieres standen sie 0-4, haben aber was gelernt. |
Während ich das Problem des "laschen" Rules Enforcements bei FNMs verstehe, würde ich keinem Spieler das Spielen mit einem 53-Kartendeck zu erlauben, egal aus welchen Gründen. Ich hätte große Probleme damit, wenn ich davon erfahren würde, dass ein TO in meiner Region das so handhabt und würde vermutlich mal dem TO (in Absprache mit Wizards) einen Crashkurs zum Thema DCI Policies geben. Klare Regelverstöße der Spieler sind zu unterbinden, egal wie viel Mitleid ich habe oder wie sehr sich jemand Mühe gemacht hat. Auch unabhängig vom Alter des Spielers. Das fordert schon die Fairness den anderen Spielern gegenüber und die konsistenten Regelauslegung. Als fairer TO hätte ich dem Spieler eher einen Griff in die Commons-Kiste erlaubt und ihm ein paar Karten für das Turnier geliehen oder geschenkt. |
und damit gelangt man wieder an den anfang vor der änderung. (siehe fettgedruckt)
1. ist von vornerein klar was mit den kindern passiert beim spielen mit solchen decks (verlieren )
2. was meinst du was passiert wenn du dem kind sagst "Hey du machst alles falsch, das passt nicht, du wirst disqualifiziert"
Richtig, das kind wird völlig verwirrt sein, anfangen zu weinen und aller vorraussicht nach KEIN magic mehr spielen, weil die großen so "gemein" waren. das ist erst recht nicht der weg, den man gehen sollte. Der spass sollte immer noch im vordergrund stehen, wen es jetzt nicht gerade ein NQ oder PTQ oder sonstwas ist. Da wär dann "Als fairer TO hätte ich dem Spieler eher einen Griff in die Commons-Kiste erlaubt und ihm ein paar Karten für das Turnier geliehen oder geschenkt" sicherlich die richtige alternative, obwohl ich da glaube das das auch nciht jeder TO/Judge machen würe weil er denkt er habe was besseres zu tun. wenn es einfach ein FNM war, was solls.
Einfach mal nicht kleinkariert sein.
( Dieses spiegelt nur MEINE meinung wieder, aber als unbedeutener magic-spieler hab ich ja eh keine meinung

)
PS: An alle Erwachsenen Magic-Spieler. Hört mal auf kleine kinder abzuzocken und damit rumzuprahlen. War in hannoer wieder schlimm ála "Hey ich habe 2 Bitterblossom gegen 2 Crap rares an so n kiddie getauscht". da bekomme ich jedesmal das kotzen. So jetzt bin ich fertig ^^
Geschrieben von jroger am 21.06.2008 um 12:16:
Zitat: |
Original von letZy
2. was meinst du was passiert wenn du dem kind sagst "Hey du machst alles falsch, das passt nicht, du wirst disqualifiziert"
Richtig, das kind wird völlig verwirrt sein, anfangen zu weinen und aller vorraussicht nach KEIN magic mehr spielen, weil die großen so "gemein" waren. das ist erst recht nicht der weg, den man gehen sollte. |
Genau, und ich hoffe, dass kein Schiedsrichter so mit einem 12-jährigen Kind spricht. Aber man kann auch mit einem Kind in diesem Alter höflich und verständnisvoll sprechen und ihm in Ruhe erklären, warum sein 53-Kartendeck ein Problem darstellt und was es machen kann, um dieses Problem zu beheben. Kleinen Kindern Penalties wegen Regelverstößen zu geben ist oft schwer, gerade aufgrund des "Heulfaktors", aber das kann (und darf) keine Penalties verhindern. Genausowenig wie der "Stänkerfaktor" einiger älterer Spieler. Wie gesagt: Fingerspitzengefühl beim Erklären des Rulings, aber Rulings sollten unabhängig von der Person vergeben werden. (Ausnahme: Bei Disqualifikationen spielt das durchaus eine Rolle.)
Geschrieben von jroger am 21.06.2008 um 12:20:
Zitat: |
Original von Zeromant
Ach weißt Du, hier in Deutschland herrschte vor ein paar Jahren in Judge-Kreisen das sogenannte "Fingerspitzengefühl"-Prinzip vor, das besagte, dass man die Anwendung der DCI Policy von Alter, Aussehen und Auftreten der betroffenen Spieler abhängig machte... Das haben damals mehrere Judges von Level-2 aufwärts auch engagiert verteidigt! |
Falls du damit auf Berliner Verhältnisse von vor mehr als vier Jahren anspielst: Die haben wir ja nun zum Glück hier nicht mehr. Ansonsten kenne ich eigentlich keine (erfahreneren) Schiedsrichter, die eine solche Position verteidigen oder erst recht anwenden würden. Aber siehe meinen letzten Post: Beim Erklären von Regeln und Rulings ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, aber nicht bei der Auswahl oder der Anwendung von Policies.
Geschrieben von Zeromant am 21.06.2008 um 14:24:
Zitat: |
Original von jroger
Zitat: |
Original von Zeromant
Ach weißt Du, hier in Deutschland herrschte vor ein paar Jahren in Judge-Kreisen das sogenannte "Fingerspitzengefühl"-Prinzip vor, das besagte, dass man die Anwendung der DCI Policy von Alter, Aussehen und Auftreten der betroffenen Spieler abhängig machte... Das haben damals mehrere Judges von Level-2 aufwärts auch engagiert verteidigt! |
Falls du damit auf Berliner Verhältnisse von vor mehr als vier Jahren anspielst: Die haben wir ja nun zum Glück hier nicht mehr. Ansonsten kenne ich eigentlich keine (erfahreneren) Schiedsrichter, die eine solche Position verteidigen oder erst recht anwenden würden. Aber siehe meinen letzten Post: Beim Erklären von Regeln und Rulings ist natürlich Fingerspitzengefühl gefragt, aber nicht bei der Auswahl oder der Anwendung von Policies. |
Nö, keine Berliner Verhältnisse. Deutschlandweite Verhältnisse. Prominente Verfechter solcher Positionen waren damals unter anderem die Level-2-Judges Vogelheim und T. Richter. Wer zu viel Zeit hat, kann ja mal in den Kommentaren zu PlanetMTG-Artikeln der damaligen Zeit nach den entsprechenden Diskussionen suchen, die ich damals geführt habe...
Geschrieben von TimR am 21.06.2008 um 16:43:
Uiuiui, "Prominent"

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Übrigens war der Kommissar einer der besten Schiris, die wir je in Deutschland hatten. Sozial kompetent, daß einem schlecht wurde vor Neid.
Richtig ist, daß FNMs und Instore-Prereleases für mich und meinen damaligen Arbeitgeber reine Promo-Veranstaltungen waren, die einen wesentlichen Teil des Magic-Umsatzes ausgemacht haben. Das ist auch die für mich einzig gangbare Sichtweise gewesen. Wobei ich auch auf FNMs DQs verteilt habe - der wesentliche Gesichtspunkt war aber immer, daß möglichst viele Leute in den Laden kommen, 3-4 Stunden Spass hatten, Promos abgreifen konnten und mit zufriedenem Lächeln nach Hause gegangen sind. Da war ich immer mehr "Ambassador" als PG-Knecht.
Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen übrigens nicht. Im Gegenteil, es wäre reichlich affig gewesen, wenn ich auf REL-1 den dicken Max gemacht hätte, wo da ohnehin zu 80% immer die gleichen Leute auftauchen, mit denen man sonst draftet. Für Konsistenz innerhalb der internationalen Turnierszene habe ich im Laden habe ich also nicht gesorgt, dafür aber hunderten von Leuten ins Turniermagic geholfen, die übrigens nicht ausserhalb Bremens dumm aufgefallen sind

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Auf allen anderen Turnieren, die ich gejudged habe (PTQ aufwärts), habe ich mich signifikant genauer an die PGs gehalten, aber auch da situationsgemäss downgegraded.
Die Frage ist natürlich, ob ich als lokaler TO nicht genauso Erfolg gehabt hätte, wenn ich ein strengerer Schiri gewesen wäre. Das kann ich nicht beantworten. Ich habe damals halt bewusst die lockere Variante gewählt und hatte immer ein gutes Gefühl dabei.
Naja, und wenn ich nomma editieren darf: Mit den PG-Änderungen gibt wotc mir ja durchaus recht :)). Das Kind mit den 53 Karten war übrigens ein willkürlich gewähltes Extrembeispiel. Das ist imo zweimal in 5 Jahren FNM vorgekommen. Einmal wurde so ein Blag sogar von der Mama 20 km durch die Wallachei gekarrt, um bei uns mitzuspielen. Da muss man einfach auch mal lieb sein, damit Mama mich mag und Booster kauft.
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