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paluschke
Judge
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 441
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Zitat: |
Original von Peacemaker
und obwohl der judge ihm verboten hatte das Maindeck zu verändern, hat die Spielerschaft gesagt er soll es trotzdem tun |
W T F
Dass der Spieler damit eine disqualifikationswürdige Aktion begangen hat und alle anderen für Unsporting Conduct — Major ein Game Loss erhalten sollten, ist Dir klar, oder?
Ihr könnt gerne mit den Entscheidungen eines Schiedsrichters nicht einverstanden sein und mit ihm nach dem Turnier über die Situation noch einmal diskutieren, aber diese zu ignorieren ist wohl kaum drin.
Bitte denk daran, dass auch kleine sanktionierte Turniere im "Freundeskreis" eben dies sind - sanktionierte Turniere, für die die offiziellen Turnierregeln gelten. Und diese sagen nun einmal glasklar, dass ein Spieler an seinem Maindeck zwischen Matches nichts ändern darf. Diese Regeln wissentlich zu verletzen ist KEINE gute Idee.
Wenn Ihr Turniere wollt, die weniger kompetitiv laufen und sich an solche Regeln nicht halten müssen, dann tut allen einen Gefallen und lasst diese Turniere nicht sanktionieren.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von paluschke: 08.01.2008 21:25.
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08.01.2008 21:21 |
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Peacemaker
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 48
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Ja mir ist klar das das in erheblichen Maße gegen die Regeln war. Es war allerdings keinesfalls im Freundeskreis sondern ein offizielles Ladenturnier. Was dies wohl er verschlimmert. Ich verlange auch nicht dass Judges das verstehen oder gutheissen (wie denn auch). Ich finde dieses Verhalten auch problematisch und nicht gut. Trotzdem stelle ich die Frage ob ANFÄNGERFREUNDLICHKEIT nicht großgeschrieben werden sollte. Letzlich ist Deutschland insgesamt gesehen nicht unbedingt eine Magic Hochburg und mehr Turnierspieler tun allen Gut. Ich habe dieses Beispiel benutzt weil es sehr anschaulich zeigt wie weit manche Spieler Anfängern helfen. Dieses beispiel ist auf keinen Fall zur Nachahmung geeignet aus DCI rechtlichen Gründen und so ist die Frage auch nur Hypothetisch gesehen.
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08.01.2008 21:55 |
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auenland
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 45
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Zitat: |
Original von Peacemaker
Ich finde dieses Verhalten auch problematisch und nicht gut. Trotzdem stelle ich die Frage ob ANFÄNGERFREUNDLICHKEIT nicht großgeschrieben werden sollte. Letzlich ist Deutschland insgesamt gesehen nicht unbedingt eine Magic Hochburg und mehr Turnierspieler tun allen Gut. Ich habe dieses Beispiel benutzt weil es sehr anschaulich zeigt wie weit manche Spieler Anfängern helfen. Dieses beispiel ist auf keinen Fall zur Nachahmung geeignet aus DCI rechtlichen Gründen und so ist die Frage auch nur Hypothetisch gesehen. |
Ein hoch interessanter Fall. So sehr ich verstehen kann, dass Falko hier in die Luft geht, so sehr kann ich auch deinen Standpunkt verstehen, was Anfängerfreundlichkeit betrifft.
Vor wenigen Wochen konnte ich einen sehr ähnlichen Fall beobachten. Es war zwar nicht Magic, sondern WoW, aber das ändert eigentlich nichts an der Sache. Ich war Judge beim Laden-Draft und zufällig waren an dem Tag auch der OP-Manager und der Judge-Manager aus dem deutschen UDE-Büro zu Gast. (Vergleichbar damit, dass z. B. bei Magic Ingo Muhs und Oliver Knaup zu Gast wären.) Nach dem Draft entdeckte ich durch Zufall an einem etwas abgelegenen Tisch einen neuen Spieler beim Deckbau, der sein erstes Turnier spielte. Der UDE-Judge-Manager half ihm dabei, aus den gedrafteten Karten ein spielbares Deck zu machen! Ich war zunächst perplex, entschied mich aber dann dafür, die Sache großzügig zu übersehen. Da trat der OP-Manager an den Tisch und meinte zu seinem Judge-Manager "Du hilfst doch nicht gerade beim Deckbau? Das nennt man Outside Assistance!" Ich erklärte: "Der Spieler spielt heute sein erstes Turnier." Daraufhin sagte der OP-Manager: "Okay, dann nennt man es nicht Outside Assistance, sondern Kundendienst." und die Sache war für ihn erledigt.
Vermutlich stehen den meisten DCI Judges jetzt die Haare zu Berge, aber meines Erachtens zeigt dieser Fall recht gut, dass man auch eine etwas weniger strenge Handhabung der Richtlinien an den Tag legen kann als die DCI das macht. War das den anderen Spielern gegenüber unfair? Nicht wirklich, denn der Anfänger wird ja durch ein verbessertes Deck nicht gleich zu einem guten Spieler. Er hat dann auch brav alle Runden verloren, aber er konnte zumindest mitspielen (im Sinne von sinnvoll agieren). Und auch seine Gegner haben ihm fast alle während des Spiels weitere Tipps gegeben, was er gerade taktisch sinnvoll machen konnte, und ihn auf Sachen hingewiesen, die sie u. U. sogar den Sieg hätte kosten können. Diese Spieler haben eben verstanden, wie kostbar ein neuer Spieler für die Community ist!
(Nicht zuletzt diese Community ist auch ein Grund dafür, warum ich mich von Magic zurückgezogen und dem WoW TCG zugewandt habe, aber das ist ein anderes Thema.)
__________________ André Bronswijk
Dortmund
Magic-Status: inaktiv
WoW TCG Judge Level 3
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08.01.2008 22:13 |
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Dozer
Dabei seit: 28.10.2007
Beiträge: 452
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Zitat: |
Original von auenland
Und auch seine Gegner haben ihm fast alle während des Spiels weitere Tipps gegeben, was er gerade taktisch sinnvoll machen konnte, und ihn auf Sachen hingewiesen, die sie u. U. sogar den Sieg hätte kosten können. Diese Spieler haben eben verstanden, wie kostbar ein neuer Spieler für die Community ist! |
Das habe ich aber in meinem Magic-Leben auch so erlebt. Ich erinnere mich da an den GP Wien 2001, wo mir einer meiner Gegner schlicht und einfach das bessere Deck gezeigt hat, das da noch in meinem Sideboard steckte... danach habe ich alle Matches mit einem 0-1-Start gewonnen (Endresultat: unspektakuläre 4-4).
Auch in der Leipziger oder Melbourner Community war das nicht anders. Es gibt eben solche und solche Spieler. "Gewinnen" hat in Magic allein wegen der Existenz der Pro Tour einen anderen Stellenwert, aber ich finde die Community als solche nicht so pauschal verdammenswürdig.
Dazu kommt noch, dass dein Beispiel nicht passt. Wenn die entsprechenden äquivalenten Positionen in Deutschland bei einem Ladenturnier triffst, könnte dir das auch passieren. Die interessantere Frage ist: Wäre das genau so passiert, wenn nicht der Judge Manager, sondern ein random Spieler dem Anfänger beim Deckbau geholfen hätte? Das ist eine deutlich andere Situation, und da hättest du sicher auch ihn darauf hingewiesen, dass das nicht legal ist. Oder etwa nicht?
__________________ "Grammar Theft Auto? how about Call of Dictionary?"
–Funzo14, IGN forums
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08.01.2008 22:27 |
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paluschke
Judge
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 441
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Zitat: |
Original von Dozer
Dazu kommt noch, dass dein Beispiel nicht passt. Wenn die entsprechenden äquivalenten Positionen in Deutschland bei einem Ladenturnier triffst, könnte dir das auch passieren. Die interessantere Frage ist: Wäre das genau so passiert, wenn nicht der Judge Manager, sondern ein random Spieler dem Anfänger beim Deckbau geholfen hätte? Das ist eine deutlich andere Situation, und da hättest du sicher auch ihn darauf hingewiesen, dass das nicht legal ist. Oder etwa nicht? |
Ich bin schon ganz froh, dass die DCI-Regeln für alle gelten...
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08.01.2008 22:47 |
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charme
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 36
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oh, wie ich diese diskussion schon jetzt liebe
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mich betitekn ja eh einige meine gegner als "arschloch" da ich bei jeder kleinigkeit den judge hole. aber ehrlich gesagt : anders lernen es die leute auch nicht. wenn ich scheisse baue muss ich dafür gerade stehen. egal wo und wie. wenn ich nun ein illegales deck habe und mein gegner merkt das, dann habe ICH das problem. nicht mein gegner. klar kann mein gegner mich direkt darauf hinweisen. aber er muss es nicht! und das ist der punkt. so lange man sich innerhalb der regeln bewegt, stellt sich für mich noch nicht mal die frage nach der moral. diese wird, zumindest für mich, durch werte geleitet welche wiederum durch regeln entstehen. daher besteht ein zusammenhang zwischen regeln und moral. daher kann man, wenn man sich innerhalb der regeln bewegt, eigentlich nichts unmoralisches machen.
und ich finde die aktion ganz klar in ordnung, den gegner NICHT darauf hinzuweisen und dann den judge zu rufen. was anderes wäre es wenn man seine eigene karte weglegt und das dann beim spielen merkt und dann NICHT den judge holt. ich für meine teil bin mir selbst gegenüber genau so konsequent wie gegenüber meinem gegner. da haben mich schon einige dumma ngeschaut wenn ich mir selber n warning mmit nem judge-call reingedrückt habe,. aber das kommt zum glück nicht so oft vor...
und was lernen wir daraus? sauber spielen vermeidet penalties !
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08.01.2008 21:57 |
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SKurhofer
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 75
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Haha, geile Aktion...
Klar ist Anfängerfreundlichkeit wichtig, allerdings geht das ja wohl auch nach dem Turnier oder zu Hause, ich mein, bei der Formel 1 halten ja auch nicht alle Fahrer an, nur um jemanden, der gerade sein erstes Rennen fährt, gewinnen zu lassen.
So etwas muss dann eben im Freundeskreis, oder halt besser, nach dem Turnier, geübt werden.
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08.01.2008 22:05 |
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morpheus
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 83
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Zitat: |
Klar ist Anfängerfreundlichkeit wichtig, allerdings geht das ja wohl auch nach dem Turnier oder zu Hause, ich mein, bei der Formel 1 halten ja auch nicht alle Fahrer an, nur um jemanden, der gerade sein erstes Rennen fährt, gewinnen zu lassen.
So etwas muss dann eben im Freundeskreis, oder halt besser, nach dem Turnier, geübt werden. |
Es hab aber bei der Tour de France auch einen Jan Ulrich gegeben, der angehalten ist, weil sein Hauptkonkurent einen Reifenschaden hatte. Im Fussball ist es Usus den Ball ins Aus zu schießen, wenn ein anderer Spieler verletzt am Boden liegt. Natürlich bekommt die Mannschaft den Ball danach wieder...
Moral ist halt nicht nur sich in den bestehenden Regeln zu bewegen - da steckt schon ein wenig mehr dahinter. Manche Leute sehen das halt nicht so bzw. haben es vom Elternhaus nicht mit auf den Weg bekommen.
Ich kann selbst Charme verstehen wenn er sagt, dass sauberes Spielen wichtig ist und man dieses erst lernt, wenn für unsauberes Spiel oder generelle Spielfehler Sanktionen erhoben werden. Aber mal ehrlich: Das Spiel ging doch noch garnicht los? Es war die 7te Runde eines GP und man lässt den Gegner sang- und klanglos ins Messer laufen, genau wissend, dass das für ihn ein Gameloss ist? Und dass, weil er eine Karte auf dem Tisch übersehen hatte? (gut, er hätte es beim Mischen merken müssen) Ganz im Ernst: das hat mit sportlichem Verhalten absolut nichts zu tun... Aber wenn Gewinnen durch Ruleslawjering kaum noch möglich ist bzw hart bestraft wird, muss es bei vielen jetzt halt sowas sein... (oder gutes Mischen
)
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08.01.2008 22:26 |
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SKurhofer
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 75
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Zitat: |
Original von morpheus
Es hab aber bei der Tour de France auch einen Jan Ulrich gegeben, der angehalten ist, weil sein Hauptkonkurent einen Reifenschaden hatte. Im Fussball ist es Usus den Ball ins Aus zu schießen, wenn ein anderer Spieler verletzt am Boden liegt. Natürlich bekommt die Mannschaft den Ball danach wieder...
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Wenn du mir jetzt noch sagst, was das mit Anfängerfreundlichkeit zu tun hat, würde ich die Aussage fast ernst nehmen.
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08.01.2008 22:31 |
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morpheus
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 83
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Zitat: |
Original von SKurhofer
Zitat: |
Original von morpheus
Es hab aber bei der Tour de France auch einen Jan Ulrich gegeben, der angehalten ist, weil sein Hauptkonkurent einen Reifenschaden hatte. Im Fussball ist es Usus den Ball ins Aus zu schießen, wenn ein anderer Spieler verletzt am Boden liegt. Natürlich bekommt die Mannschaft den Ball danach wieder...
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Wenn du mir jetzt noch sagst, was das mit Anfängerfreundlichkeit zu tun hat, würde ich die Aussage fast ernst nehmen. |
Ups - sorry, hatte deinen Post jetzt auf die Ring-Aktion bezogen. Ansonsten hats mit Anfängerfreundlichkeit nichts zu tun - nur im Ursprungsfall mit Fairplay...
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08.01.2008 22:37 |
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SKurhofer
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 75
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Zitat: |
Original von jonas dornick ^^
das hat mit fariness zu tun skurhofer
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Au man, wer lesen kann ist klar im Vorteil...
Dass das mit Fairness und Sportlichkeit zu tun hat, ist mir auch klar, allerdings ist das GANZ OFFENSICHTLICH NICHT DAS GLEICHE wie Anfängerfreundlichkeit.
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08.01.2008 22:48 |
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Peacemaker
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 48
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@SKurhofer Doch bei Magic ist Fairness Anfängerfreundlichkeit. Ich glaube nicht dass Spielfehler bei Magic Profis mehr als sehr sehr selten vorkommen und auch bei Halb-Pros kommen diese nur selten vor, während grade bei Anfängern diese vermehrt auftreten. Je toleranter man sich also verhält umso Anfängerfreundlicher ist man. Das der GP nicht unbedingt der beste Ort ist diese zu zeigen ist mir auch klar. Aber um es nochmals zu sagen was erschreckend an einigen posts unter anderem deinen ist das dieses Verhalten unterschiedslos für richtig gehalten wird (ausser bei FNM's) und dieses Verhalten ist Rücksichtslos und nicht gut für Magic. Es macht zum Beispiel ein Unterschied in welchem Format man dies macht, in welchem Turnier, bei welchem Spieler und wie. Wenn man nach der Regel alles was nicht gegen die Regeln ist ist erlaubt lebt raubt man Magic den Kernbestandteil den Spass. Ausserdem hinkt dein Beispiel mit der Formel 1 erstens gibt es einen Unterschied zwischen nicht verlieren lassen und Gewinnen lassen und 2. Sind die Leute die Formel 1 Pilot werden schon excellente Fahrer in anderen Klassen während in Magic die wenigsten Anfänger schon excellente Spieler in anderen TCG's waren.
@Paluschke Ich auch. Allerdings gibt es ja unterschiedliche Regelstufen in der Auslegung bei Turnieren. warum ist es also nicht möglich auf kleinen Lädenturnieren (die ja erste Wahl für Anfänger sind) bei so einem schweren Format wie Boosterdraft Anfängern Hilfestellung zu geben (was eh von vielen Spielern gemacht wird).
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09.01.2008 00:02 |
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paluschke
Judge
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 441
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Nochmal ein paar Gedanken hinterher geschoben:
Gedanke (1)
Zitat: |
Und auch seine Gegner haben ihm fast alle während des Spiels weitere Tipps gegeben, was er gerade taktisch sinnvoll machen konnte, und ihn auf Sachen hingewiesen, die sie u. U. sogar den Sieg hätte kosten können. Diese Spieler haben eben verstanden, wie kostbar ein neuer Spieler für die Community ist! |
Das gleiche habe ich auf diversen Magic-Turnieren ebenfalls erlebt, das hat also kaum etwas mit UDE vs. DCI zu tun.
Der springende Punkt ist, dass dies NICHT GEGEN DIE REGELN VERSTÖSST. Ich bin mir aber sicher, dass die UDE auch einen Verstoß definiert hat, der "outside assistance" heißt. Und was für ein großartiges Beispiel ist es denn bitte, wenn sich der Ingo Muhs der UDE einfach mal über diese Regeln hinweg setzt?
Es ist völlig OK, über Regeln intern zu diskutieren und sie nach eingehender Überlegung zu ändern, zum Beispiel weil man als Organisation anfängerfreundlicher werden will. Aber einfach im Alleingang zu sagen "diese Regel existiert zwar, aber ich ignoriere sie" kann sich meiner Meinung nach kein Offizieller leisten, der die Integrität des bestehenden Regelwerkes aufrecht erhalten will (und das muss doch sein Ziel sein?).
Gedanke (2):
Zitat: |
Es hab aber bei der Tour de France auch einen Jan Ulrich gegeben, der angehalten ist, weil sein Hauptkonkurent einen Reifenschaden hatte. |
Ja, dazu war dem Ullrich nur zu glückwünschen.
Aber es hätte sich niemand darüber muckiert, hätte er dem Gewinn der Tour Priorität gegeben und wäre weiter gefahren. In jedem Sport, in dem es um Ranglistenplätze, Qualifizierungen und Geld geht, ist doch durchaus nachzuvollziehen, wenn der Einzelne die ihm durch die Rahmenrichtlinien gegebenen Möglichkeiten zur Vorteilnahme voll ausnutzt, oder?
Wo jeder Einzelne die Grenze zieht zum für ihn persönlich noch "moralisch" vertretbaren, das kann eine Organisation eh nie kollektiv regeln, das ist immer eine persönliche Entscheidung.
Gedanke (3)
"Anfängerfreundlichkeit" heißt nicht, dass man nicht trotzdem kompetitiv sein kann.
Ich kann doch meinem Gegner natürlich nach dem Match erzählen, was er hätte besser machen können, wie er hätte besser blocken können etc., wie er sein Deck sideboarden sollte, damit er in Zukunft besser wird. Nur wer kann es mir verdenken, während des Matches primär gewinnen zu wollen? Dafür fährt man doch auf einen PTQ / GP / ...?
Gedanke (4)
André, wo ziehst Du die Grenze? Welchem Spieler ist es noch "erlaubt", Outside Assistance zu erhalten und welchem nicht? Welchen Offiziellen ist es erlaubt, Outside Assistance zu geben und welchen nicht? Welche Outside Assistance ist erlaubt? Was ist, wenn der Offizielle (oder jemand anders?) während des Spiels Kommentare gibt, wie der Newb zu blocken hat oder dass er Instants erst end of turn spielen soll? Darf der Anfänger auch Sideboard-Notizen zu Rate ziehen? Oder während des Drafts peeken? "Macht ja alles nichts, er gewinnt ja eh nicht mehr dadurch, denn das hängt ja von noch viel mehr Faktoren ab"?
Kurz: Wie kannst Du mit dieser Politik der "elastischen Regeln" irgendeine Art von Konsistenz erlangen?
Ich kann dieser Argumentation nicht folgen, und ja, mir stehen dabei die Haare zu Berge. Ohne das oft projizierte Gegeneinander UDE <=> DCI hervor holen zu wollen, bin ich in diesem Moment froh, dass innerhalb der DCI eine solche Diskussion nicht geführt werden muss und das hier nicht mein Problem ist
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von paluschke: 08.01.2008 23:08.
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08.01.2008 23:06 |
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auenland
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 45
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Zitat: |
Original von Dozer
Das habe ich aber in meinem Magic-Leben auch so erlebt. Ich erinnere mich da an den GP Wien 2001, wo mir einer meiner Gegner schlicht und einfach das bessere Deck gezeigt hat, das da noch in meinem Sideboard steckte... danach habe ich alle Matches mit einem 0-1-Start gewonnen (Endresultat: unspektakuläre 4-4). |
Dass Magic-Spieler nach einem Match ihrem Gegner erklären, was er noch alles verbessern kann, habe ich natürlich auch oft erlebt. Aber dass Spieler während eines Matches einen Gegner auf offensichtliche Spielfehler hinweisen, ihn diesen Fehler rückgängig machen lassen und ihm zeigen, wie er gerade gegen sie viel besser agieren kann und ihn das dann auch noch tun lassen, ist wohl eher die Seltenheit.
Natürlich ist mir klar, dass das bei einem wichtigeren Turnier nicht passiert wäre, aber darum geht es mir ja auch nicht. Laden-Turniere haben aus meiner Sicht nicht nur den Sinn, Spieler zum kompetitiven Spiel für größere Turniere vorzubereiten, sondern dienen vor allem auch dazu, Spieler an ein Spiel heranzuführen und zu binden.
Zitat: |
Auch in der Leipziger oder Melbourner Community war das nicht anders. Es gibt eben solche und solche Spieler. "Gewinnen" hat in Magic allein wegen der Existenz der Pro Tour einen anderen Stellenwert, aber ich finde die Community als solche nicht so pauschal verdammenswürdig. |
Ich habe die Magic-Community auch nicht pauschal verdammt. (Würde ich das tun, wäre ich hier nicht aktiv, sondern würde Magic-Seiten komplett ignorieren.) Und das "Gewinnen wollen" ist auch nicht das, was mich am meisten an der Magic-Community stört, sondern der allgemeine Umgang miteinander. Der ist einfach in der WoW-Community viel sympathischer. Das mag auch daran liegen, dass sie kleiner ist. Aber viele Leute engagieren sich dort viel mehr für den Zusammenhalt der Community. Und selbst bei der DM und WM habe ich nur selten unter den Spielern diese Verbissenheit gesehen, die bei Magic-Spielern viel verbreiteter ist. Die WM hatte eine ungemein lockere Atmosphäre und vielen Spielern ging es überwiegend um den Spaß am Turnier, obwohl der Sieger immerhin 100.000 Dollar erwarten durfte. Wenn ich das mit der WM in Paris 2006 vergleiche, liegen da einfach Welten dazwischen.
Zitat: |
Dazu kommt noch, dass dein Beispiel nicht passt. Wenn die entsprechenden äquivalenten Positionen in Deutschland bei einem Ladenturnier triffst, könnte dir das auch passieren. Die interessantere Frage ist: Wäre das genau so passiert, wenn nicht der Judge Manager, sondern ein random Spieler dem Anfänger beim Deckbau geholfen hätte? Das ist eine deutlich andere Situation, und da hättest du sicher auch ihn darauf hingewiesen, dass das nicht legal ist. Oder etwa nicht? |
Das kommt darauf an. Bei wenigen kurzen Hinweisen, wie ein Deck allgemein aussehen soll, hätte ich nichts gesagt. Wenn er ihm aber den Deckbau komplett abgenommen hätte, dann schon.
Zitat: |
Original von paluschke
Das gleiche habe ich auf diversen Magic-Turnieren ebenfalls erlebt, das hat also kaum etwas mit UDE vs. DCI zu tun. |
Richtig. Dieser Vergleich war auch eher auf den ersten Teil meines Posts bezogen, also die aktive Hilfe des Judge-Managers. Ich glaube nicht, dass ein Ingo Muhs oder Oliver Knaup in der Situation Deckbau-Tipps gegeben hätte. Mein nächster Absatz über das Verhalten der Spieler hatte nichts mit dem Vergleich UDE vs. DCI zu tun, sondern mit dem Vergleich der beiden Communities.
Zitat: |
Der springende Punkt ist, dass dies NICHT GEGEN DIE REGELN VERSTÖSST. Ich bin mir aber sicher, dass die UDE auch einen Verstoß definiert hat, der "outside assistance" heißt. Und was für ein großartiges Beispiel ist es denn bitte, wenn sich der Ingo Muhs der UDE einfach mal über diese Regeln hinweg setzt? |
Dass er verstanden hat, dass die Kundenbindung an das Spiel wichtiger ist als das mega-kleinliche Umsetzen der Turnierrichtlinien. Denn die Turniere dienen letztendlich auch nur der Kundenbindung.
Zitat: |
André, wo ziehst Du die Grenze? Welchem Spieler ist es noch "erlaubt", Outside Assistance zu erhalten und welchem nicht? Welchen Offiziellen ist es erlaubt, Outside Assistance zu geben und welchen nicht? Welche Outside Assistance ist erlaubt? Was ist, wenn der Offizielle (oder jemand anders?) während des Spiels Kommentare gibt, wie der Newb zu blocken hat oder dass er Instants erst end of turn spielen soll? Darf der Anfänger auch Sideboard-Notizen zu Rate ziehen? Oder während des Drafts peeken? "Macht ja alles nichts, er gewinnt ja eh nicht mehr dadurch, denn das hängt ja von noch viel mehr Faktoren ab"? |
Nein, das ist alles nicht erlaubt und dagegen wäre ich eingeschritten. Die Sache mit dem Deckbau sehe ich anders. Der Spieler hatte absolut keinen Plan, wie ein Deck überhaupt aussehen muss, da er bisher lediglich mit einem Starter einige Partien gespielt hatte. (Ob ein Draft der richtige Einstieg ins Turnierleben war, kann man natürlich anzweifeln, aber das ist ein anderes Thema.) Wenn ihm dann jemand erklärt, warum eine Manakurve sinnvoller ist als 20 3-Drops, und welchen Sinn und Stellenwert bestimmte Kartentypen in einem Draft haben, dann ist das für mich eben eine allgemeine Hilfe, aber keine spezielle.
Was wäre denn die Alternative gewesen? Dass der Spieler mit einem annähernd unspielbaren Deck da steht und jedes seiner Spiele nach 3 Minuten vorbei ist. Ob sich ein Spieler nach einem solchen Erlebnis noch ein zweites Mal zu einem Turnier traut, möchte ich nicht unbedingt riskieren.
Wo ich die Grenze ziehe? Mal eine Gegenfrage? Lässt du bei jedem Prerelease immer komplette Decklisten anfertigen? Und machst du Deck Checks? Oder hast du nicht bei einem Prerelease doch schon mal darüber hinweggesehen, dass ein Spieler aus seinem total verbauten Deck nach Runde 1 oder 2 eine Farbe komplett rausschmeißt und dafür eine andere hineintut, und zwar schon vor dem ersten Spiel einer Runde?
Zitat: |
Kurz: Wie kannst Du mit dieser Politik der "elastischen Regeln" irgendeine Art von Konsistenz erlangen? |
Die Regeln werden konsistent umgesetzt. Aber bei einem lokalen kleinen Turnier halte ich Ausnahmen für tolerierbar, wenn sie für Kundenbindung sorgen.
Zitat: |
Ich kann dieser Argumentation nicht folgen, und ja, mir stehen dabei die Haare zu Berge. Ohne das oft projizierte Gegeneinander UDE <=> DCI hervor holen zu wollen, bin ich in diesem Moment froh, dass innerhalb der DCI eine solche Diskussion nicht geführt werden muss und das hier nicht mein Problem ist
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Ich möchte noch klarstellen, dass das vermutlich keine allgemeine UDE-Politik ist, sondern lediglich der deutsche OP-Manager es anders sieht. Glücklicherweise sehe ich es genauso wie er, darum muss ich keine Bauchschmerzen dabei haben.
__________________ André Bronswijk
Dortmund
Magic-Status: inaktiv
WoW TCG Judge Level 3
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09.01.2008 10:44 |
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SEcki
Judge
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 12
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Zitat: |
Original von auenland
Aber dass Spieler während eines Matches einen Gegner auf offensichtliche Spielfehler hinweisen, ihn diesen Fehler rückgängig machen lassen und ihm zeigen, wie er gerade gegen sie viel besser agieren kann und ihn das dann auch noch tun lassen, ist wohl eher die Seltenheit. |
Kommt drauf an wo und wann. Ich wäre jedenfalls nicht der Typ, so etwas zu machen bei einem Turnier. Auch wenn ich WoW TCG spielen würde. Und das amcht mich noch lange nicht zu einem unsporltichen Spieler.
Zitat: |
Das kommt darauf an. Bei wenigen kurzen Hinweisen, wie ein Deck allgemein aussehen soll, hätte ich nichts gesagt. Wenn er ihm aber den Deckbau komplett abgenommen hätte, dann schon. |
Das hört sich nun auch wieder etwas anders an. Man kann und sollte sich vielleicht als TO/Judge Gedanken machen, was man bei kleineren Ladenturnieren Anfängern vorher erklärt - als Service für diese. Kurz vor dem Start des FNM ein grober Überblick über die Grundlagen des Drafts für alle, die wollen - eine gute Idee, sehr gut. Kostet Zeit und Energie, ja. Vielelciht einen kleinen Infozettle für Turnierneulinge? Auch kein Problem. Zufällig hilft mir einer, und sagt mir was ich genau machen muss - aber der andere, der seinen dritten Draft spielt kriegt die Hilfe nicht, der hatte es ja vorher lernen müssen.
Zitat: |
Dass er verstanden hat, dass die Kundenbindung an das Spiel wichtiger ist als das mega-kleinliche Umsetzen der Turnierrichtlinien. Denn die Turniere dienen letztendlich auch nur der Kundenbindung. |
Es ist nicht mega kleinlich, sondern ein Kernprinzip: Spieler müssen ihre Entscheidungen selber treffen im fairen Wettstreit. Das ist die Grundlage von Turnieren.
Auch kann ich mir durchaus TOs vorstellen, die Cheaten erlauben, damit sie Kundne nicht verlieren - sie setzen allerdings auch aufs Spiel, andere Kundne zu verlieren. Ein anderes Thema, puhh.
Zitat: |
Wo ich die Grenze ziehe? Mal eine Gegenfrage? Lässt du bei jedem Prerelease immer komplette Decklisten anfertigen? Und machst du Deck Checks? |
Den Pool lassen die meisten aufschreiben.
Zitat: |
Oder hast du nicht bei einem Prerelease doch schon mal darüber hinweggesehen, dass ein Spieler aus seinem total verbauten Deck nach Runde 1 oder 2 eine Farbe komplett rausschmeißt und dafür eine andere hineintut, und zwar schon vor dem ersten Spiel einer Runde? |
Es gibt die Option, genau das zu erlauben. Wir müssen gar nicht drüber hinwegsehen - es ist legal. Ja, wirklich. Und der Nachteil der Sache? Es gibt jetzt Leute die genau deswegen Bedenken haben, weil man nun ja ganz leicht pre-sideboarden kann. Und das ist ganz, ganz unfair.
SEcki
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09.01.2008 12:35 |
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auenland
Magic-Spieler
Dabei seit: 04.01.2008
Beiträge: 45
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Zitat: |
Original von SEcki
Kommt drauf an wo und wann. Ich wäre jedenfalls nicht der Typ, so etwas zu machen bei einem Turnier. Auch wenn ich WoW TCG spielen würde. Und das amcht mich noch lange nicht zu einem unsporltichen Spieler. |
Natürlich nicht! Das habe ich auch nie behauptet! Das war nur eine Erklärung dafür, warum ich mich bei WoW wohler fühle. Dort ist die Community eben noch sportlicher!
(Der Unterschied zwischen "sportlich" und "nicht unsportlich" wurde ja schon erklärt.^^)
Zitat: |
Das hört sich nun auch wieder etwas anders an. Man kann und sollte sich vielleicht als TO/Judge Gedanken machen, was man bei kleineren Ladenturnieren Anfängern vorher erklärt - als Service für diese. Kurz vor dem Start des FNM ein grober Überblick über die Grundlagen des Drafts für alle, die wollen - eine gute Idee, sehr gut. Kostet Zeit und Energie, ja. Vielelciht einen kleinen Infozettle für Turnierneulinge? Auch kein Problem. |
Die Situation war eher so, dass ich zwei Minuten vor Turnierbeginn als zufällig Anwesender spontan zugesagt hatte, zu judgen. Erst als dann alle Spieler saßen und ich routinemäßig die Frage stellte, ob jeder wisse, wie ein Draft abläuft, stellte sich heraus, dass zwei absolute Neulinge dabei waren. Da konnte ich ihnen schlecht noch erklären, welche Karten sie draften sollen. ^^
Zitat: |
Zufällig hilft mir einer, und sagt mir was ich genau machen muss - aber der andere, der seinen dritten Draft spielt kriegt die Hilfe nicht, der hatte es ja vorher lernen müssen. |
Tja, genau so zufällig hat ein guter Spieler dem einen Drafter einen Tag vorher eine genau Schulung über gutes Draften gegeben und einem anderen Drafter nicht. Die Welt ist ja so ungerecht! ^^
Im Ernst: Als ob der Unterschied sooo riesengroß wäre, ob ich Grundlagen des Deckbaus einem Spieler zwei Minuten vor dem Turnier erkläre oder eben erst fünf Minuten nach Beginn des Turniers. Ich verstehe, dass und warum die DCI hier eine Grenze zwischen ziehen muss. Aber de facto läuft es auf dasselbe hinaus.
Zitat: |
Auch kann ich mir durchaus TOs vorstellen, die Cheaten erlauben, damit sie Kundne nicht verlieren - sie setzen allerdings auch aufs Spiel, andere Kundne zu verlieren. Ein anderes Thema, puhh. |
Okay, so möchte ich meine Posts nicht verstanden wissen. Wer mich kennt, weiß ziemlich genau, dass ich die DCI Richtlinien bis auf die erwähnten Kleinigkeiten sehr genau eingehalten und umgesetzt habe.
__________________ André Bronswijk
Dortmund
Magic-Status: inaktiv
WoW TCG Judge Level 3
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von auenland: 09.01.2008 12:48.
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09.01.2008 12:44 |
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