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-- Der Bestätigungsfehler in Magic: Warum wir denken, dass wir Recht haben (http://www.pmtg-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=11059)


Geschrieben von PMTG-Admin am 02.09.2015 um 14:26:

  Der Bestätigungsfehler in Magic: Warum wir denken, dass wir Recht haben

Viel Spaß beim Kommentieren des Artikels Der Bestätigungsfehler in Magic: Warum wir denken, dass wir Recht haben von Andreas Rose!



Geschrieben von Nippy am 02.09.2015 um 16:27:

 

Ich finde deine Artikel ganz interessant und lese gerne so Sachen.

Zu der Aktion am Ende: ich kenne mich mit Rulings nicht aus, aber was passiert denn wenn der Kollege jetzt dem Judge erzählt, dass sein Gegner schon wusste, dass die Karte fehlt und nur darauf gewartet hat das zu seinem Vorteil zu nutzen? Wenn man das da vor Zeugen erzählt... scheint mir schon grob unsportlich sag ich mal.



Geschrieben von Jack Sabbath am 02.09.2015 um 21:06:

 

Und was machen wir, wenn auf der Rückseite vom D ein Vokal ist?



Geschrieben von Meltalar am 02.09.2015 um 22:58:

  RE: Der Bestätigungsfehler in Magic: Warum wir denken, dass wir Recht haben

Hallo Andreas

Als erstes, ein sehr schöner Artikel. Ich versuche meinen Magic Mitspielern vor Ort, welche meist nur auf das Ergebnis schielen, eben jenes etwas aus zu treiben.
Manchmal verliert dir einfach das richtige Play das Spiel/Game. Das ändert jedoch nicht den Fakt, das es eigentlich richtig war, auch wenn uU ein theoretisch Falsches Play den Sieg gebracht hätte.
Leider sehen Sie das meist anderst. Ugly


Desweiteren kann ich mich an eine vor kurzem geführte Debatte erinnern. Dort wollte ein Spieler hier vor Ort in senem Deck Thunderbreak Regents splashen (Ja er mag die Karte und war auch völlig Immun als ich gegen den Splash argumentierte)
Ich versuchte ihm zu erklären das der Regent mit seiner Manabase im Normalfall eher ein Fünf Drop ist, als ein vier Drop. Was passiert? Er packte sein Deck, mischte ein paar mal und zog eine Testhand, nur um grinsend mir zu zeigen, das er Recht hatte. Gegen andere Argumente, Mathematik usw war er dann völlig immun. ER hatte ja recht. Er fühlte sich in seiner Theorie bestätigt. Als ich mir sein Deck dann schnappte, verlor ich sang und klanglos, mit auf ihr rotes Mana wartenden Regents auf der Hand.



Geschrieben von AndiR am 03.09.2015 um 09:14:

 

@jack sabbath:
Auch dann ist die Annahme „Wenn eine Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hat sie auf der anderen Seite eine gerade Zahl.“ falsch, also widerlegt Wink

@Nippy: Würde mich auch interessieren, vielleicht kann uns einer der Judges dazu eine Antwort geben?

@Meltalar: Das ist ein schönes Beispiel für das Confirmatioin Bias Biggrin Du könntest Ihn ja das nächste mal auffordern, 100 mal eine Starthand zu ziehen und sich zu notieren, wie oft der Drache nicht im 4. Zug liegt. Auf rationale Erklärungen reagieren da viele aber nicht, dafür ist das Glücksmoment wie in deinem Beispiel zu stark.



Geschrieben von Van Phanel am 03.09.2015 um 10:14:

 

Zitat:
Original von AndiR
@jack sabbath:
Auch dann ist die Annahme „Wenn eine Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hat sie auf der anderen Seite eine gerade Zahl.“ falsch, also widerlegt Wink


Ich nehme mal an, dass Jack darauf hinauswollte, dass uns die Information fehlt, dass jede Karte auf einer Seite einen Buchstaben und auf der anderen eine Zahl hat. Ohne diese Information ist die These mit nur zwei Drehungen nicht verifizierbar.

That said wieder ein sehr interessanter Artikel und auch wieder einer, den sich viele Leute zu Herzen nehmen sollten.



Geschrieben von mich am 03.09.2015 um 10:22:

 

Wobei es dann natürlich (wenn "D" auch ein richtiger Lösungsweg ist) umso beeindruckender ist, dass sich der Großteil für "4" entscheidet, die so gesehen einzig "falsche" Wahl



Geschrieben von DontCountOnMe am 04.09.2015 um 00:07:

 

Zitat:
Original von Nippy


Zu der Aktion am Ende: ich kenne mich mit Rulings nicht aus, aber was passiert denn wenn der Kollege jetzt dem Judge erzählt, dass sein Gegner schon wusste, dass die Karte fehlt und nur darauf gewartet hat das zu seinem Vorteil zu nutzen? Wenn man das da vor Zeugen erzählt... scheint mir schon grob unsportlich sag ich mal.


Was ist daran denn bitte unsportlich?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als Judge da irgendetwas ahndet. Schließlich kann das Deck 1. immer noch 60 oder mehr Karten im Maindeck enthalten und 2. begeht hier dein Gegner einen Fehler und nicht du. Was ist daran unsportlich wenn mein Gegner sich nicht an die Regeln hällt.
Gab doch mal die Diskussion über Mathias Ludewig und dem Gegner der vergisst die Karte aus dem Oring reinzumischen. Kann mich auch einige Male an die Situation erinnern, wenn der Gegner es nicht schafft sein Deck bis 40 oder 60 zu counten, hat er einfach keinen Sieg verdient.
Und das hat nichts damit zu tun ob man unbedingt gewinnen will oder nicht. Es gibt einfach klare Regeln in diesem Spiel und wenn man sich nicht daran hält ( ob bewusst oder unbewusst), wird man eben bestraft.



Geschrieben von MichaelW am 04.09.2015 um 10:26:

 

Zitat:
Original von DontCountOnMe
Zitat:
Original von Nippy


Zu der Aktion am Ende: ich kenne mich mit Rulings nicht aus, aber was passiert denn wenn der Kollege jetzt dem Judge erzählt, dass sein Gegner schon wusste, dass die Karte fehlt und nur darauf gewartet hat das zu seinem Vorteil zu nutzen? Wenn man das da vor Zeugen erzählt... scheint mir schon grob unsportlich sag ich mal.


Was ist daran denn bitte unsportlich?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man als Judge da irgendetwas ahndet. Schließlich kann das Deck 1. immer noch 60 oder mehr Karten im Maindeck enthalten und 2. begeht hier dein Gegner einen Fehler und nicht du. Was ist daran unsportlich wenn mein Gegner sich nicht an die Regeln hällt.
Gab doch mal die Diskussion über Mathias Ludewig und dem Gegner der vergisst die Karte aus dem Oring reinzumischen. Kann mich auch einige Male an die Situation erinnern, wenn der Gegner es nicht schafft sein Deck bis 40 oder 60 zu counten, hat er einfach keinen Sieg verdient.
Und das hat nichts damit zu tun ob man unbedingt gewinnen will oder nicht. Es gibt einfach klare Regeln in diesem Spiel und wenn man sich nicht daran hält ( ob bewusst oder unbewusst), wird man eben bestraft.


Der Punkt daran ist, nur weil es nicht sportlich ist, ist es noch lange nicht direkt unsportlich.
Aus Judgesicht würde ich hier auch nichts direkt ahnden, weil jeder Spieler ist für sein Deck verantwortlich und nicht noch zusätzlich für das Gegnerische.



Geschrieben von AndiR am 06.09.2015 um 12:05:

 

Das es da aus regeltechnischer Sicht aktuell keine Ahndung gibt, ist zwar verständlich aber nicht unbedingt schön. In vielen Sportarten wird Wert auf Fairplay gelegt. Sich durch solche Verhaltensweisen einen Sieg zu holen mag zwar legitim und aus Wettbewerbssicht heraus verständlich sein, gibt aber nach außen hin kein sonderlich gutes Bild für Magic ab.
Wobei ich da in den letzten Jahren schon das Gefühl habe, dass sich die Strafen hin zu einer faireren Wertung von Fehlern entwickelt haben.

Ich erinnere mich da noch an einen Fehler meinerseits, der mir auch ein Spiel und damit insgesamt das Match gekostet hat. Es war ein Sealed Event in Nürnberg zu Innistrad-Zeiten. Ich hatte alle Karten meines Decks mit Zahlen eingetragen, blöderweise aber bei den Ländern die Gebirge mittels 2-er Striche gekennzeichnet (II). Dies wurde als 11 Gebirge statt 2 gezählt. Da finde ich es eben auch schade, dass in den Regelwerken der Menschenverstand ab und an außen vor bleibt. Aber das ist in vielen Regelsystemen so. Anders kann man diese eben nicht unbedingt gestalten.


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