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-- Psychologie in Magic (http://www.pmtg-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=10764)


Geschrieben von PMTG-Admin am 24.04.2015 um 18:11:

  Psychologie in Magic

Viel Spaß beim Kommentieren des Artikels Psychologie in Magic von Andreas Rose!



Geschrieben von Salid am 24.04.2015 um 20:21:

 

Mhm, netter Artikel, aber irgendwie hätte ich mir noch ein bisschen mehr Tiefe erwartet, den fachlichen Bonus, den ein random Turnierspieler eben nicht mitbringt. Ungefähr so, wie Frank Karsten mit seinen Berechnungen immer brutalstmöglich über das Maß an Mathematik hinausgeht, das ein normaler Sterblicher aufbringen möchte. Andererseits fallen mir aus dem Stand auch keine konkreten Verbesserungsvorschläge ein Confused

In jedem Fall aber eine gute Grundlage für die Sammlung von praktischen Anwendungsbeispielen. Das könnte interessant werden! Den "Halo"-Effekt habe ich auf einem PTQ mal in Konzentration erlebt, und zwar immer im Zusammenhang mit dem "Heartbeat of Spring"-Kombodeck (Team-Standard 2005):

- Vor der 1. Runde. Gegner erwähnt, dass das hier sein 1. PTQ sei. Wir mischen, der Judge kommt vorbei: "Steffen, du bist Pro?"... Gegner lässt die Karten fallen. Mir kommt der Gedanke, ihn nicht darüber aufzuklären, dass das nur eine einsame PT war.

- 1. Runde, 1. Spiel. Gegner zieht die Kombo durch und könnte mich ausbrennen, wenn er sich austappen würde. Er hält aber lieber zwei Mana für einen Gegenzauber offen. Wenn er nicht ganz so nervös gewesen wäre, wäre ihm vielleicht der Gedanke gekommen, dass es in meinen Farben nicht einmal theoretisch eine Karte gegeben hätte, die seinen Brenner hätte stoppen können. Also gewinne ich auf 1 Leben und später das Match.

- 2. Runde. Mein Teamkollege zieht die Heartbeat-Kombo gegen einen sehr guten, ihm aber als Gegner vertrauten Spieler gnadenlos durch.
- Letzte Swiss-Runde: Derselbe Teamkollege diesmal gegen einen ihm nicht vertrauten Spieler mit grob 40 Pro-Punkten, der ziemlich genau mein Deck spielt. Trotz bester Hand traut er sich in keinem Spiel, die Kombo durchzuziehen, weil er den gleichen Fehler macht wie der Rookie gegen mich.

Top 4: Max Bracht (frisch von der PT Top8) macht sich gar nicht die Mühe, die Kombo durchzuziehen. Er zeigt nur seine Hand vor und erklärt "jetzt passiert das, dann das, dann das", und der Pro von eben akzeptiert das vollkommen und concedet.

tl;dr: An dem Halo-Effekt ist was dran. Rolleyes



Geschrieben von AndiR am 26.04.2015 um 07:16:

 

Hallo Salid,
Vielen Dank schonmal für das Feedback Wink Ich kann im nächsten Artikel gerne noch mehr in die Tiefe gehen. Ich wollte nur noch nicht so stark in die Materie einsteigen, da es dann auch schonmal recht kompliziert werden kann.
Gibt es einen bestimmten Bereich, der dich interessiert? Von der Planung her hätte ich mich in einem nächsten Artikel mal mit Achtsamkeit oder Willenskraft beschäftigt.
Dein Beispiel ist schon ziemlich prototypisch, danke dafür.

Weitere Themenbereiche, die ich schon gern darin abklopfen würde, wären folgende:
- soziale Interaktion
- Lernen
- noch jede Menge mehr Urteilsverzerrungen aus der Sozialpsychologie
- klare Kommunikation
- Wahrnehmungsfehler
- Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein + deren Folgen

Wie gesagt, dann auch gern mit noch etwas mehr Tiefe.

MfG, AndiR



Geschrieben von Cyhpa am 26.04.2015 um 08:02:

 

Vielen, vielen Dank für den Artikel. Um es kurz zu machen, genau so etwas habe ich mir lange Zeit, unausgesprochen, gewünscht.

Nicht das der Erkenntnisgewinn jetzt unendlich hoch gewesen wäre, aber Basic-Artikel für Einsteiger in die Turnier-Szene fehlten mir bisweilen doch stark. Das ein Deck in der Regel 60 Karten hat und 15 Sideboardkarten, mag irgendwie wichtig sein, aber das es bei intensiverem Spielen doch wesentlich komplexer wird, scheint mir, häufig, doch zu wenig repräsentiert in Artikelprogrammen.

Also, so schön auch jedes mal neue Decklisten und Draftvideos sind, ich freue mich auf weitere Artikel in der Rubrik!



Geschrieben von Salid am 26.04.2015 um 09:54:

 

Hmm. Also unter "Achtsamkeit" kann ich mir schon einmal nicht wirklich etwas vorstellen, insofern kein schlechter Vorschlag... Von der weiteren Liste wohl am ehesten die beiden letzten, Kommunikation & Interaktion sind über die Jahre eigentlich immer mal wieder gut abgedeckt worden.

Schade, ich hatte gehofft, hier gäbe es noch ein paar mehr Beispiele - ich kann doch nicht der Einzige sein, der so etwas erlebt hat?



Geschrieben von OdinFK am 26.04.2015 um 10:51:

 

Also das Thema ist interessant, aber da geht sicher noch ein wenig mehr. 'Ich wollte erstmal nicht so tief einsteigen' mag Dein Ansatz gewesen sein, aber das finde ich nicht richtig. Wenn Du uns zeigen möchtest, dass Psychologie in Magic einen Platz hat, dann zeig was geht anstatt nur mal ein wenig an der Oberfläche zu kratzen. Ich würde mich drauf freuen!

Zu Beispiel 2: Das ist von vorn bis hinten verkorkst. So wie Du die Wahrscheinlichkeiten über die gut gekleidete Dame beschreibst ist Deine Schlussfolgerung schlicht falsch. Die Wahrscheinlichkeit für Bankangestellte+Feminisitin kann durchaus größer sein als die für nur (!) Feministin bzw. nur Bankangestellte. (Du hast hier nicht P(A)*P(B) vs P(A) sondern P(A)*P(B) vs P(A)*(1-P(B)))

Davon abgesehen wird in meinen Augen an dem Beispiel auch sehr deutlich, dass der Einsatz von Psychologie nicht besonders hilfreich ist, wenn man ihn nur dazu nutzt darzustellen, wie Fehler entstehen. Wissenschaftlich ist das sicher interessant, warum Menschen gewisse Situationen häufig falsch einschätzen, nur nützt es mir als Magicspieler wenig zu wissen, dass ich jetzt gerade in die Repräsentativitätsheuristik-Falle tappe, wenn ich nicht weiß, was die richtigen Werkzeuge sind, um die Situation zu lösen.

Letztlich hast Du für einen solchen Artikel zwei Ansatzmöglichkeiten, denke ich
-Du schreibst einen populärwissenschaftlichen Artikel, beschreibst ein paar psychologische Theorien und zeigst wie man die in Magic live beobachten kann. Der tatsächliche Nutzen für den Magicspieler mag gering sein, aber das kann trotzdem unterhaltsam und einen Artikel wert sein.
-Du versuchst aus psychologischen Erkenntnissen für Magicspieler konkret nützliche Handlungsanweisungen zu gewinnen. Das ist sicher schwieriger, aber natürlich für Magicspieler auch ungleich nützlicher, wenn es gelingt.



Geschrieben von AndiR am 26.04.2015 um 11:10:

 

@Salid: Es gibt dafür bestimmt noch viele Beispiele, nur merkt man es eben oft nicht Wink

@ Odin_FK: Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine Person aus Menge A oder Menge B stammt ist in den meisten Fällen größer als die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Person aus Menge A + Menge B, also der Schnittmenge entstammt. Deine Formel bildet da eine Ausnahme, nicht die Regel. Genau da ist der Denkfehler Wink

Ich werde aber in den nächsten Artikeln versuchen, den Einsatz für Magicspieler noch genauer zu erklären. Zu den Werkzeugen komme ich auf jeden Fall in den Bereichen Achtsamkeit und Willenskraft.

Auf jeden Fall vielen Dank für das ehrliche und kritische Feedback!

MfG, AndiR



Geschrieben von Donner am 27.04.2015 um 09:27:

 

Zitat:
Original von AndiR
Aber kognitive Ressourcen sind begrenzt und willentliches Denken erfordert viel Kraft.


Allein schon wegen diesem Satz hat sich der Artikel gelohnt, das ist vielen Spielern gar nicht so bewusst. Zumindet kann man das bei so ziemlich jedem Turnier beobachten das Spieler in Situationen nachdenken, wo es gar nichts wirklich zum nachdenken gibt.
Ich freue mich schon auf weitere Artikel zu dem Thema, super Sache das.



Geschrieben von Chaoshydra am 29.04.2015 um 18:29:

 

Top! Wie die vorredner schon sagten ein bisschen Kurz, aber wenn das nur die Einleitung war freue ich mich riesig über mehr.



Geschrieben von AndiR am 01.05.2015 um 08:18:

 

@Salid: Du hast mir eine PN geschrieben, auf die ich gerne Antworten würde. Leider darf ich dir keine privaten Nachrichten schicken, kannst das mal in deinen Einstellungen ändern? Biggrin


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