Geschrieben von LimDul am 02.02.2008 um 11:50:
Hey burn ... nice

habe das Deck ziemlich lange im Legacy gespielt und es geliebt.
Es gibt m.E. einige strategische Grundfragen, die sich auch im Legacy stellten, und die für das Extended gewissermaßen neu geklärt werden müssen:
1. Fetchlands oder nicht
Eigentlich müsste man ja denken, die will man auf jeden Fall. Das größte Problem von Burn ist es ja, genug gute Karten nachzuziehen. Man braucht einfach jede einzelne Karte, die man bekommen kann. Kartennachteil geht da gar nicht. Da kommt so ein Thinning-Effekt natürlich nett daher. Im Legacy haben die meisten Burnlisten am Ende aber dann doch drauf verzichtet, weil man zu häufig auf das zusätzliche Leben angewiesen war. Zudem gibt es in diesem Deck ja auch den ein oder anderen Effekt, für den man ein Land opfern soll. Das muss man dann auch erstmal wieder reinholen.
Was man mit Fetchlands natürlich erreichen kann, ist ein Splash. Der müsste m.E. auf jeden Fall Weiß ausfallen. Alles andere kommt für eine nahezu kreaturenlose Liste wirklich nicht in Betracht. Schwarz? Was hat man schon davon? Dark Confidant wird sofort getötet. Erlaubt zudem dem Gegner mit uns zu interagieren - genau das will man ja mit dem Burn Deck eigentlich verhindern. Kreaturenremoval? Will man erst Recht nicht. Wenn schon was removed werden muss, müssen wir es halt niederbrennen (mit Shrapnel Blast geht das ja auch ganz gut). Leyline hardcastet man nicht (nicht wegen BB, sonder wegen 4 Mana). Bleibt allenfalls der Jailer. Aber der frisst eben auch Removal und wenn man wirklich noch was gg. den gy braucht hat man in Weiß halt Morningtide, die zugegebenermaßen meilenweit schlechter ist, aber ja eh nur zum Einsatz kommt, wenn einem 4 Leylines und 3-4 Crypts nicht reichen sollten.
Weiß hingegen bietet einem den besten Burnspell des Formats mit Lightning Helix. Insbesondere der Lifegain Effekt sollte wohl nicht unterschätzt werden, zumindest, wenn auch im Extended (was ich mir durchaus vorstellen kann) das eigene Leben nicht so unwichtig ist, wie man vielleicht auf den ersten Blick glaubt.
Schließlich ist man mit Nonbasics, die dann gefetched würden, anfälliger für Molten Rain. Andererseits kann man evtl. ein Artefaktland besser davor schützen, indem man es erst fetcht, wenn man den Shrapnel Blast tatsächlich spielen will.
Fazit: Man muss testen, in wievielen MUs uns der zusätzliche Lebensverlust schmerzt und auf der Grundlage entscheiden. Sollte es Fetchlands geben, bietet sich ein Weiß-Splash an. Die dann spielbare Helix gleicht den Lifeloss wieder etwas aus.
2. Browbeat oder nicht
Das ist ja eh ein Glaubenskrieg: ich sag direkt vorweg, dass ich im Legacy ein Fan von Browbeat war. Das lag aber auch daran, dass man auch in der Kartenziehvariante meistens noch im gleichen Zug töten konnte, weil man häufig den entscheidenden Fireblast gefunden hat.
Im Extended: keine Ahnung. 5 Schaden für 3 Mana ist von der ratio her noch in Ordnung. Diese ratio ermöglicht es dem Deck dann eben auch, mit weniger Karten einen weiteren Weg zu gehen, auch wenn der dann etwas teurer ist. Ob es sich lohnt, weiß ich nicht. Ich könnte mir zuviele Situationen vorstellen (gegen Ideal, gegen andere Aggrodecks, gegen Dredge), in denen der Gegner mit den Schultern zuckt, uns drei Karten gibt und dann in seinem nächsten Zug gewinnt. Das Fehlen von Fireblast scheint etwas krass zu sein. Andererseits ist Browbeat das einzige legitime Lategame, was ein Deck dieser Sorte typischerweise zusammenbekommt. Abhängig davon muss man sich dann Gedanken machen, was alternativ der Lategame-Plan sein soll, denn ganz ohne kommt man nicht aus. Im Legacy gibt es da eben PoP und Fireblast. So richtig sehe ich da ja nich keinen Ausweg. Countrysidecrusher wäre ja perfekt, wenn er nicht so leicht sterben würde. Pulse of the Forge könnte ein Ausweg sein, wenn Browbeat sich als zu schlecht entpuppen sollte.
3. Moxe oder nicht
Bei den Moxen gibt es mMn eine ganz klare Antwort: auf keinen Fall, es sei denn man spielt Zozu. Der Kartennachteil ist vie zu groß. Man verliert einfach mal so eben 3 Schaden. Das kann die Geschwindigkeit nicht aufwiegen. Wie gesagt ist Zozu die einzige Karte deretwegen m.E. die Moxe spielbar sein könnten. Er kommt halt leider erst im zweiten Zug (ganz anders als der Ankh). Wenn man die Moxe spielt, sieht da schnell wieder nach einer kreaturelastigeren Variante aus. Da könnte man dann vielleicht sogar über Slith-Firewalker spielen. Ich persönlich glaube - habe es aber nicht getestet - dass Zozu zu schwach ist, weil er ohne Mox gar nichts kann. Und selbst wenn er dann liegt wird er höchstwahrscheinlich viel zu schnell abgeschafft. Er ist natürlich super gegen die Manabases. So Fetch auf Basic kostet 5 Leben, fetch auf Shockland (sollte man das trotz liegenden Zozus mal untapped brauchen) theoretisch sogar 7.
4. Card Choices und Listen
Finde Naganos Liste ganz gut. Das Finisher-Problem soll hier der Choker übernehmen. Weiß nicht, ob das schnell genug ist. Ist natürlich nett, dass das ein Artefakt ist. Im Legacy hat man ja auch häufig noch die Cursed Scroll gespielt, um ein bisschen Lategame zu haben und colorless damage. Würde mir aber überlegen, vielleicht besser Isochron Scepter zu spielen, weil es auch mal gespielt werden kann, wenn man nur 2 Mana hat. Protection from red ist ja jetzt nicht so ausschlaggebend ohne Boros im Metagame.
Shrapnel Blast scheint ein bisschen ein Muss zu sein. Finde, dass die Manabase dadurch schon etwas arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Man will ja keinesfalls die sonst toten Karten des Gegners Pernicious Deed plötzlich gut machen.
Sideboard finde ich Naganos Konfiguration auch ganz gut. Nur über Blood Moon bin ich mir noch nicht klar. Könnten ganz gut gegen Tarmofolk sein. Die haben zwar auch Basics, aber ich glaube, dagegen kann man nur gewinnen, wenn man die Manabase genug disruptet. Birds sollte man ja auch entsorgen können, um zu schnelle Vorstöße zu verhindern. Andererseits stellen sich die meisten Decks immer besser auf Blood Moon ein. Viele Tarmofolklisten werden genug Basics haben, brauchen dann etwas länger, sind aber trotzdem gefährlich. Weiß nicht, ob Sulfuric Vortex nicht ne gute Option sein könnte. Das war ja so die Legacy Standard SB-Antwort auf den Hierarchen. Andererseits ist der Mond natürlich die Lebensversicherung gegen Ideal, aber eben auch nur, wenn man trotz der drei Mana, die er kostet, noch schnell genug ist. Gegen Lotus plus Rituale hilft er zudem auch nicht.
Auch Flamebreak sollte eigentlich einen SB-Slot haben, wenn es nicht ins Maindeck passt. Gegen die meisten Kreaturendecks ist das einfach zu stark. Im Legacy brauchte man das häufig auch als Notlösung, wenn man zu stark unter Druck geriet. Goblins werden im Ext ja jetzt auch wieder mehr gespielt. Auch gegen die Decks mit dicken Viechern sollte da genug Potenzial drin sein. Räumt leider keine Vögel weg, dafür aber Confidants und alle Zoo-Kreaturen bis auf den Goyf. Zudem die einzige Antwort auf Troll Ascetic plus Jitte. Und es umgeht Schroud, sollte das jemals relevant werden (im Moment wohl eher nicht, weil um die Confinement kommt es nicht rum). Sollte doch wohl zumindest im SB Platz finden.